Rückgabe Ende Januar Kunstmuseum Bonn gibt Werk von Paul Adolf Seehaus zurück
Während der NS-Zeit wurden viele Kunstwerke ihren rechtmäßigen Besitzern geraubt. Nun bekommen die Erben einer jüdischen Sammlerin ein Aquarell des Macke-Schülers Seehaus zurück.
Das Kunstmuseum Bonn will ein Werk des expressionistischen Malers Paul Adolf Seehaus an die Erben der einstigen jüdischen Besitzerin zurückgeben. Das Aquarell "Blick in die Ebene" (1918) soll am 31. Januar die Erbengemeinschaft der ursprünglichen Eigentümerin erhalten, wie das Kunstmuseum mitteilte. Während der NS-Zeit sei das Bild mit hoher Wahrscheinlichkeit der jüdischen Sammlerin Marie Louise Stadler unrechtmäßig entzogen worden.
Im Jahr 1951 gelangte das Werk über den Kunsthandel in die Sammlung des Kunstmuseums Bonn. Im Rahmen eines Projekts zur Provenienzforschung sei es in die "Lost Art-Datenbank" eingetragen worden, wo es die Erben der Sammlerin identifizierten.
Intendant: Rückgabe ist ein Beitrag zur historischen Gerechtigkeit
"Die Rückgabe von Kunstwerken, die NS-verfolgungsbedingt entzogen wurden, ist ein Beitrag zur historischen Gerechtigkeit", sagte der Intendant des Kunstmuseums, Stephan Berg. "Es erfüllt uns mit Genugtuung, dass durch die Zusammenarbeit mit der Erbengemeinschaft eine faire und gerechte Lösung erzielt werden konnte."
Paul Adolf Seehaus (1891-1919) war der einzige Schüler von August Macke und zählt zu den bedeutendsten Künstlern der rheinischen Expressionisten.
- Nachrichtenagentur dpa