Toter Säugling Mutter soll Baby erstickt haben - Prozess in Bonn
Der Tod eines Babys beschäftigt das Landgericht in Bonn. Eine junge Frau ist angeklagt - sie soll ihre Schwangerschaft verheimlicht haben. Aber es gibt auch einige offene Fragen.
Nach dem Tod eines neugeborenen Babys hat in Bonn ein Prozess gegen die mutmaßliche Mutter des Kindes begonnen. Ihr wird vor dem Landgericht Totschlag vorgeworfen.
Die Anklage geht davon aus, dass die junge Frau, die in einer WG in Bonn gelebt habe, einst ihre Schwangerschaft sowie sie Geburt verheimlichte, wie eine Sprecherin mitteilte. Als das Baby zur Welt kam, soll sie es - so der Vorwurf - erstickt und in einem Karton im Kleiderschrank versteckt haben. Wenig später habe sie allerdings Mitbewohner wegen starker Blutungen um Hilfe gebeten.
Polizisten fanden das Baby
In einer Klinik kam dann der Verdacht auf, dass es zuvor eine Schwangerschaft gegeben haben könnte. Das soll die Frau abgestritten haben. Die Polizei fand schließlich das tote Kind. Auch sollen die Beamten einen Abschiedsbrief der Mutter an das Baby entdeckt haben.
In dem Prozess werde es unter anderem um die Frage gehen, ob tatsächlich ein Gewaltverbrechen zum Tod des Kindes führte, erläuterte die Sprecherin. Auch gebe es unterschiedliche Angaben zum Alter der Angeklagten: Geburtsurkunde und Ausweis hätten unterschiedliche Daten vermerkt. Ein Dokument weise darauf hin, dass die Vietnamesin zum Tatzeitpunkt unter 21 Jahre alt gewesen sein könnte. Eventuell muss also auch geprüft werden, ob im Fall einer Verurteilung Jugendstrafrecht anzuwenden ist.
- Nachrichtenagentur dpa