Technik-Premiere in Berlin: Erster Roboter liefert automatisch Pizzas aus

Technik-Premiere in Berlin

Erster Roboter liefert automatisch Pizzas aus

Eine Sondergenehmigung macht es möglich: In Berlin ist erstmals ein Roboter unterwegs, der im öffentlichen Straßenraum Fußgänger umkurvt und Kunden Pizzas nach Hause bringt.

Die Automatisierung schreitet voran: In Berlin ist ein Pilotprojekt angelaufen, bei dem ein kleiner Roboter weitgehend selbstständig Pizzas ausliefert. Kommt er am Ziel an, kann sich der Kunde die bestellte Ware mittels eines PIN-Codes aus dem Gerät holen.

Laut Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz ist zunächst eine Sondergenehmigung bis Ende August erteilt worden. Erlaubt ist der Betrieb bis dahin in einem begrenzten Areal im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.

Berlin: Der Pizza-Roboter darf auch Straßen überqueren

Das batteriebetriebene Gefährt ist rundum mit Kameras ausgestattet, die Maße sind mit 90 cm x 70 cm x 100 cm angegeben. Um keine Fußgänger zu stören, darf der maximal sechs km/h schnelle Roboter nur auf Gehwegen fahren, die mindestens anderthalb Meter breit sind – und über abgesenkte Bordsteine und Fußgängerüberwege auch Straßen überqueren.

Während des Pilotprojekts läuft neben dem Roboter noch stets eine Begleitperson her, die notfalls per Funkfernsteuerung die Kontrolle übernehmen kann. Außerdem ist die Steuerung aus einem zentralen Büro möglich.

Derzeit einziger Roboter in Deutschland mit Genehmigung für den öffentlichen Raum

Die Pizza kommt von der Kette Domino's, die Technik von Teraki, einem Unternehmen, das auf Software für Künstliche Intelligenz spezialisiert ist.

Laut Domino's handelt sich um den einzigen Lieferroboter, der derzeit in Deutschland eine Genehmigung für den öffentlichen Raum hat und nicht bloß auf einem Campus oder in einem anderen geschlossenen Bereich fahren darf. Vor einigen Jahren waren zwar schon einmal Lieferroboter einer anderen Firma für Hermes in Hamburg und für Metro in Düsseldorf unterwegs, die Projekte damals wurden jedoch nach der Testphase nicht weiterverfolgt.

Autonomiegrad des Roboters soll mit jeder Lieferung wachsen

Laut "Handelsblatt" lag das unter anderem daran, dass die Technik im realen Einsatz in der Stadt noch regelmäßig menschliche Hilfe brauchte und nur begrenzte Lieferkapazitäten hatte, während gleichzeitig menschliche Kuriere durch Elektrofahrräder und Navigationssoftware immer effizienter wurden. "Wir sind ein Massengeschäft und benötigen daher folgerichtig auch massentaugliche Lösungen", sagte eine Hermes-Sprecherin.

Nun hofft Teraki, dass während des Probebetriebs in Berlin die bestehenden Algorithmen so weit verbessert werden können, dass der Autonomiegrad des Roboters mit jeder Lieferung wächst. Teraki-CCO Geert-Jan van Nunen verspricht sich dann von dem kleinen Roboter "sicherere Lieferungen bei geringeren Kosten".