Kirche Christen feiern Ostern und erinnern an Leid in Ukraine
Bei Ostergottesdiensten in Berlin ist auch an die Menschen in der Ukraine erinnert worden. Der evangelische Bischof Christian Stäblein hielt seine Predigt am Sonntagmorgen in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche. Wenn sie heute Ostern im Angesicht des Krieges in der Ukraine feierten - "mit wachem und bangem, schmerzerfüllten und schreienden Blick nach Mariupol und Charkiw" - dann gegen allen Augenschein auch mit der Hoffnung, "dass Jesus da ist", hieß es in seinem Redemanuskript. "Dass er in den Bunkern und in den Gräbern sitzt, dass er die Geschundenen zu sich nimmt und dass Gottes Stimme einfach am Ende die letzte Stimme sein wird und die erste eines neuen Lebens: Christus."
Auch der katholische Erzbischof Heiner Koch erinnerte an den Krieg. In einem Gastbeitrag für die "Berliner Morgenpost" schrieb er, das Kreuz sei ein Zeichen für das Leid, das Menschen tragen müssten. "Vielleicht feiern wir aber gerade in diesem Jahr das Osterfest - trotz der Unsicherheit und Sorgen - besonders hoffnungsvoll: Dass das Leid irgendwann wirklich ein Ende findet, dass die Liebe Gottes stärker ist als alle Mächte des Todes in dieser Welt. Welch einen Trost vermag dieser Glaube zu schenken!"
Nach zwei Jahren Pandemie sind in etlichen Kirchen mittlerweile strenge Sicherheitsvorkehrungen weggefallen. Ein Sprecher des Erzbistums sprach von einer ganz besonderen Feier der Kar- und Ostertage - zwischen der Freude, wieder feiern zu können, und der Sorge um die Ukraine und der Sehnsucht nach Frieden.
Die Gottesdienste von Gründonnerstag bis Ostersonntag seien gut besucht gewesen. "Allerdings wurde wohl nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht." Auch die ökumenische Prozession an Karfreitag habe wieder stattfinden können. Nach Einschätzung der evangelischen Kirche war auch der Gottesdienst in der Gedächtniskirche gut besucht - die Plätze seien zu dreiviertel besetzt gewesen.