"Nummer gegen Kummer" Berlin streicht Förderung für Kinder- und Jugendtelefon

Dem Berliner Kinder- und Jugendtelefon werden ab April alle Mittel gestrichen. Das Bundesfamilienministerium warnt vor Folgen für das gesamte Netzwerk.
Die Berliner Bildungsverwaltung um Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) streicht dem Trägerverein des Kinder- und Jugendtelefons sowie des Elterntelefons ab April alle finanziellen Mittel. Wie "Tagesspiegel" und "B.Z." übereinstimmend berichten, wurde dem Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mitgeteilt, dass die jährliche Förderung von 100.000 Euro komplett wegfällt. Die Entscheidung kam für die Betroffenen überraschend, ursprünglich war nur eine Kürzung um 40 Prozent geplant.
Laut Diakonie nehmen über 100 ausgebildete Ehrenamtliche in Berlin jährlich etwa 10.000 Anrufe entgegen. Die Hotlines sind Teil des bundesweiten Netzwerks "Nummer gegen Kummer" und bieten anonyme Beratung bei Problemen wie Einsamkeit, Suizidgedanken und Essstörungen.
Streichung wird mit angespannter Haushaltslage begründet
Die Bildungsverwaltung begründet die Streichung mit der angespannten Haushaltslage und verweist auf alternative Angebote wie die Berliner Hotline Kinderschutz. Die Diakonie widerspricht dieser Darstellung und erklärt, die genannten Alternativen könnten den notwendigen anonymen Schutzraum nicht ersetzen.
Das Bundesfamilienministerium hat sich inzwischen eingeschaltet und warnt in einem Brief an Berlins Jugendstaatssekretär Falko Liecke (CDU), dass der Wegfall des Berliner Standorts Auswirkungen auf das gesamte bundesweite Beratungsnetz haben könnte. Auch die Geschäftsführerin des Dachvereins "Nummer gegen Kummer" fordert Gespräche, um den Standort zu erhalten.
- bz-berlin.de: Kürzungs-Schock: CDU-Senatorin streicht Kummer-Nummer für Kinder
- tagesspiegel.de (kostenpflichtig): Die "Nummer gegen Kummer" gerät selbst in Not: Berliner Bildungsverwaltung streicht Gelder für Kinder- und Jugendtelefon
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