Zwei Insassen mitangeklagt JVA-Mitarbeiter mit Burger bestochen – Anklage erhoben
Der Mitarbeiter einer JVA in Berlin soll für Burger und Pizzabrötchen Privilegien für Inhaftierte ermöglicht haben. Nun wurde Anklage gegen ihn erhoben.
Gegen einen mittlerweile 58-jährigen JVA-Mitarbeiter hat die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage wegen Vorteilsnahme in einem Fall und drei Fällen der Bestechlichkeit am Amtsgericht Tiergarten erhoben. Ihm wird vorgeworfen, in Gegenleistung für Burger, Pizzabrötchen und Getränke Informationen weitergegeben zu haben, teilte die Behörde am Dienstag (4. Februar) mit.
Konkret soll der Mann zwischen November 2018 und Januar 2019 einem 48-jährigen Insassen Details zur Handhabung von Kontrollroutinen im Gefängnis verraten haben. Konkret soll er ihm die Ein- und Ausgangszeiten mitgeteilt haben, damit der Insasse später von Freigängen zurückkehren konnte. Im Gegenzug soll der Mitarbeiter Pizzabrötchen und Getränke erhalten haben.
Burger für Informationen?
In einem weiteren Fall soll sich ein 32 Jahre alter Inhaftierter den Mitarbeiter bei Freigängen angerufen und nach Kontrollen gefragt haben. So habe er sicherstellen wollen, dass er später zurückkommen könne oder dass ein anderer Insasse ohne Gefahr Mobiltelefone in die Haftanstalt schmuggeln konnte. Der 58-Jährige hätte ihm die Informationen dann weitergegeben. Dafür soll er vom 32-jährigen Mann Burger bekommen haben. Diese Taten soll im September und Oktober 2019 geschehen sein.
Die beiden Insassen sind mitangeklagt. Dem Jüngeren wird Bestechung in drei Fällen, dem älteren Mann Vorteilsgewährung in einem Fall vorgeworfen. Welche beruflichen Konsequenzen der Beschuldigte erwarten muss, ist bislang nicht bekannt. In welcher Justizvollzugsanstalt die Vorfälle passiert sein sollen, ist ebenfalls unklar.
- berlin.de: Pressemitteilung der Berliner Staatsanwaltschaft vom 4. Februar 2025