Berlin-Lichtenberg: Neonazis treffen sich zum Kampfsporttraining in Park

Eine Gruppe Neonazis hat sich in einem Park in Berlin-Lichtenberg zum Kampfsporttraining getroffen. Die Polizei überprüfte die Männer.

In Berlin-Lichtenberg hat sich am Samstag eine größere Gruppe Neonazis getroffen und Kampfsporttraining betrieben. Das linke Kollektiv "Nordkiez75" verbreitete auf der Plattform X ein Foto, das eine Gruppe Männer in Boxhandschuhen im Stadtpark Lichtenberg zeigt.

Die Berliner Polizei sagte auf Anfrage, dass ein Passant am Samstag gegen 14.15 Uhr gemeldet habe, dass sich im Stadtpark etwa 20 bis 30 Männer befänden, die durch ihre Kleidung als Mitglieder der Neonazi-Kleinstpartei "III. Weg" erkennbar seien. Außerdem bestehe der Verdacht, dass einige Männer Kleidung mit verbotenen Symbolen tragen.

Laut Polizeisprecher fuhren daraufhin Einsatzkräfte in den Stadtpark und überprüften die Gruppe. Es habe sich bestätigt, dass mehrere Männer T-Shirts des "III. Wegs" trugen. Alle Personen seien überprüft worden. Auf der Kleidung habe man zwar keine verbotenen Symbole festgestellt, allerdings seien bei mehreren Männern verbotene Gegenstände wie Messer und Quarzsandhandschuhe gefunden worden. Außerdem hätten mehrere Männer Aufkleber mit verbotenen Symbolen dabei gehabt.

Keine Erkenntnisse über Zusammenhang mit Neonazi-Angriff

Alle verbotenen Gegenstände seien beschlagnahmt worden, sagte der Polizeisprecher. Es seien Ermittlungsverfahren wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und wegen Verstößen gegen das Waffengesetz eingeleitet worden. Danach seien alle Personen wieder entlassen worden.

Am vergangenen Wochenende hatte es am Ostkreuz in Berlin-Friedrichshain einen Neonazi-Angriff auf eine Gruppe Linke gegeben. Laut Zeugenaussagen sollen auch dort mehrere Angreifer Kleidung mit Kennzeichen des "III. Wegs" getragen haben. Zu einem möglichen Zusammenhang der Trainingsgruppe mit dem Angriff konnte der Polizeisprecher keine Angaben machen. Am Sonntag findet am Ostkreuz wegen des Neonazi-Angriffs eine Demonstration gegen Rechtsextremismus statt.