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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Dennis Mojen in "Spieleabend" "Ich war zu 99 Prozent nackt"
Der Berliner Schauspieler Dennis Mojen spielt eine Hauptrolle in einem neuen Netflix-Film. Mit t-online sprach er über Lachanfälle am Set, seinen Einbruch in den Berliner Zoo und warum es manchmal nichts Besseres als Fast Food gibt.
Grunewalder Schickeria trifft auf einen Jungen aus Kreuzberg – und alles geht schief. Die ungleiche Begegnung endet mit einem entflogenen Kakadu namens Helmut Kohl, einem Nackt-Tischtennismatch und einem Einbruch in den Berliner Zoo. Das ist der Stoff des neuen Films "Spieleabend", der seit dem 12. Juli auf Netflix zu sehen ist. Der Film spielt mit den krassen sozialen Gegensätzen in der Stadt und den Vorurteilen, die es über die verschiedenen Berliner Bezirke gibt: Elite trifft auf Basis, lautet das Motto.
Der Schauspieler Dennis Mojen verkörpert Jan – einen Jungen aus einfachen Verhältnissen. Zusammen mit seinem besten Freund Alex betreibt er einen Fahrradladen in Kreuzberg. Beim Gassigehen begegnet ihm Pia (gespielt von Janina Uhse), in die er sich Hals über Kopf verliebt. Seine Herzensdame will ihn bei einem Spieleabend in einer Villa im Grunewald ihrem Freundeskreis vorstellen. Der ist akademisch, erfolgreich und wohlhabend – ein Kontrastprogramm zu Jan.
Nacktszene war für Mojen kein Problem
Der Spieleabend gipfelt in einem Tischtennismatch, bei dem Jan und Pias Ex-Verlobter Mat völlig nackt um Pias Gunst kämpfen. "Ich war zu 99 Prozent nackt", erinnert sich Mojen. Um den Intimbereich zu bedecken, trugen die Schauspieler vorne ein Tape. Ein Problem mit Nacktheit hat der Berliner nicht, dennoch wurde die Szene von Alev Irmak begleitet, einer sogenannten Intimitätskoordinatorin, die dafür sorgt, dass sich die Schauspieler wohlfühlen und keine Grenzen überschritten werden.
Dennis Mojen
Der Schauspieler Dennis Mojen wurde 1993 in Hamburg geboren. Sein Durchbruch gelang ihm mit einer Rolle im "Tatort" ("Der Himmel ist ein Platz auf Erden") im Jahr 2015, für die er mit dem New Faces Award als "Bester Nachwuchsschauspieler" ausgezeichnet wurde. Neben weiteren Rollen in Krimis spielt der 31-Jährige im Netflix-Film "Isi & Ossi" (2020) einen Nachwuchsboxer und im Netflix-Actionfilm "60 Minuten" (2024) den Betreiber eines Sportstudios. Der gebürtige Hamburger lebte als Kind kurz in Treptow-Köpenick und zog 2013 als junger Erwachsener für seine Schauspielkarriere in die Hauptstadt. "Für mich ist Berlin das Tor zur Welt", sagt Mojen über seine Wahlheimat.
"Ich war bei Weitem der Unprofessionellste"
Für Dennis Mojen, der in Berlin lebt, waren die Dreharbeiten zu "Spieleabend" ein Heimspiel. Er konnte jeden Abend zu Hause übernachten und durfte sogar eine Szene des Films nachts im Berliner Zoo drehen. Das sei ein einmaliges Erlebnis mit einer ganz besonderen Atmosphäre gewesen. "Als Kind hatte ich die Fantasie, in den Berliner Zoo einzubrechen und dort sprechende Tiere zu treffen", sagt der Schauspieler.
Mojen erinnert sich vor allem an sehr viele lustige Momente, wenn er an die Dreharbeiten zurückdenkt. "Ich habe mit Erschrecken festgestellt, dass ich bei Weitem der Unprofessionellste bin. Ich musste sehr oft lachen", gesteht er. Manchmal brauchten die Filmemacher viel Geduld, bis er sich wieder gefangen hatte und die Dreharbeiten weitergehen konnten. Doch der Spaß bei der Arbeit habe am Set von "Spieleabend" im Vordergrund gestanden. "Wir hatten eine richtig gute Zeit und ich hoffe, dass sich dieses Gefühl auch auf die Zuschauer überträgt", so der 31-Jährige.
"Spieleabend" ist wie Fast Food
"Spieleabend" sei kein tiefgründiger Film, der sich anfühlt wie "ein Besuch in einem Drei-Sterne-Restaurant", sagt Dennis Mojen. In einer Zeit, in der sich die Nachrichten überschlagen und die Menschen mit Sorgen und Ängsten zu kämpfen haben, können die Zuschauer bei leichter Kinounterhaltung wie "Spieleabend" abschalten: "‘Spieleabend' ist wie Fast Food. Und manchmal gibt es nichts Besseres als Fast Food."
- Interview mit Dennis Mojen