Kriminalität Bundesregierung: Schwerpunkt antisemitischer Straftaten liegt in Berlin
Nach dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober auf Israel: Berlin beobachtet deutlich mehr antisemitische Straftaten.
Berlin gilt aus der Sicht der Bundesregierung als Schwerpunkt antisemitischer Straftaten. Das gehe aus der Antwort der Bundesregierung an die Linken-Abgeordnete Martina Renner hervor. Diese haben bereits das ARD-Politikmagazin "Kontraste" und die Redaktion RBB24 Recherche gesichtet.
Eine Auswertung des Bundeskriminalamtes bis Ende Oktober hat ergeben, dass es bundesweit mindestens 80 Fälle von Sachbeschädigung gab, davon 35 in Berlin.
Nach Angaben der Berliner Polizei wurden nach dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober bis zum 6. November insgesamt 133 antisemitische Straftaten erfasst. Der Schwerpunkt seien Sachbeschädigungs- und Volksverhetzungsdelikte. Das deckt sich mit Berichten über vermehrte Davidstern-Schmierereien an jüdischen Wohnhäusern und diverse antisemitische Ausfälle auf pro-palästinensischen Demonstrationen.
Tendenz steigend
Ein weiterer Schwerpunkt antisemitischer Straftaten liegt nach Angaben der Bundesregierung in Südwestdeutschland. Aber auch in den Brandenburger Ortschaften Hennigsdorf, Fürstenwalde und Schwedt hat das BKA antisemitische Sachbeschädigungen registriert.
Deutschlandweit sind im dritten Quartal 2023 bislang 540 antisemitisch motivierte Straftaten polizeilich erfasst. Damit liegt die Zahl deutlich höher als in früheren Quartalen. Das geht aus einer Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, aus der die "Rheinische Post" zitiert.
Die aktuellen Auswertungen beziehen sich nicht auf das ganze Jahr 2023 und sind somit noch unvollständig. Die Behörden gehen in solchen Fällen auch von einer Dunkelziffer aus.
- presseportal.de: "ARD-Kontraste/rbb24 Recherche exklusiv: Schwerpunkt antisemitischer Straftaten liegt in Berlin"
- rp-online.de: "Tendenz steigend: Antisemitische Straftaten nehmen deutlich zu"