"Abgehoben und wirklichkeitsfremd" Landrat tritt wegen Asylpolitik aus SPD aus
Der SPD-Politiker Stefan Kerth hat bereits mehrfach die Migrationspolitik der Regierung kritisiert. Nun gibt er seinen Austritt aus der Partei bekannt.
Stefan Kerth, der Landrat von Vorpommern-Rügen, tritt aus der SPD aus. In einer am Montag verbreiteten Erklärung verwies er als Grund besonders auf die aktuelle Asyl- und Migrationspolitik. Er wolle aber weiter Landrat bleiben.
"Seit Längerem nehme ich die Politik der SPD und des politischen Lagers links der Mitte als zu stark gesinnungsgeleitet und unzureichend an der Lebensrealität orientiert wahr", teilte Kerth mit. Trotz einer zugespitzten Lage werde der Asyl-Kurs nur inkonsequent geändert. "Der Erfolg der AfD ist nach meiner Beobachtung eine direkte Folge einer von vielen als abgehoben und wirklichkeitsfremd empfundenen Politik." Auch das Bürgergeld kritisierte Kerth. Es befördere die Utopie eines anstrengungslosen Lebens.
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Kerth hatte sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch zur Migrationspolitik geäußert. Er ist seit 2018 Landrat von Vorpommern-Rügen. Von einem Eintritt in eine andere Partei war in Kerths Erklärung vom Montag keine Rede.
"Nach vielen Jahren Mitgliedschaft fällt mir der Austritt schwer", erklärte Kerth in einem an den Landesverband gerichteten Schreiben.
- Nachrichtenagentur dpa