Aufgeflogen Polizei zerschlägt mutmaßlichen Kokain-Lieferservice in Berlin
Bei Razzien in drei Stadtteilen wurden speziell präparierte Autos und kiloweise Drogen sichergestellt. Die "Kokstaxis" sollen die Hauptstadt seit einem Jahr mit Rauschmitteln versorgt haben.
Bei einer Razzia hat die Polizei am Donnerstag acht Wohnungen und ein Geschäft in Neukölln, Lichtenberg und Charlottenburg-Wilmersdorf durchsucht und dabei Beweise für großangelegten Kokainhandel sichergestellt. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass die elf Beschuldigten "Kokstaxis" in Berlin betrieben haben – einen illegalen Lieferservice, der Betäubungsmittel ausfährt.
Bei den Durchsuchungen wurden unter anderem speziell präparierte Autos für den Drogenschmuggel, Bargeld im unteren fünfstelligen Bereich, etwa fünf Kilogramm Haschisch, 25 Kokain-Kapseln, mehrere Tüten Marihuana und eine hochwertige Uhr beschlagnahmt. Darüber hinaus stellten die Einsatzkräfte fünf Reizstoffsprühgeräte, ein Messer, zwei Schreckschusswaffen sowie ein Luftdruckgewehr sicher.
Seit einem Jahr "Kokstaxis" in Berlin betrieben
Die elf Personen zwischen 21 und 25 Jahren stehen unter Verdacht seit Oktober 2022 gemeinschaftlich und gewerbsmäßig Kokain vertrieben zu haben.
Bei den Durchsuchungen am Donnerstag hat die Polizei zudem digitale Speicher von 15 Mobiltelefonen sowie zwei GPS-Tracker beschlagnahmt, um Aufschluss über mögliche Abnehmer und die Arbeitsabläufe innerhalb der Gruppierung zu erhalten.
Nach den ersten erkennungsdienstlichen Maßnahmen wurden alle Beschuldigten wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Rahmen der Razzia waren mehr als 100 Einsatzkräfte, darunter auch Rauschmittelspürhunde und eine Einsatzhundertschaft, im Einsatz. Die Ermittlungen und die Auswertung der sichergestellten Beweismittel dauern an.
- berlin.de: Mitteilung der Polizei Berlin vom 19. Oktober 2023