Pro-palästinensische Demonstrationen Proteste eskalieren in Berlin – Polizei greift massiv durch
Die Eskalation im Nahostkonflikt treibt in Berlin trotz Verbot zahlreiche Palästina-Unterstützer auf die Straßen. Es kommt zu massiven Ausschreitungen.
Trotz eines Verbots von pro-palästinensischen Demonstrationen ist es in Berlin-Neukölln am Mittwochabend erneut zu Menschenansammlungen und stundenlangen Auseinandersetzungen gekommen. Aufnahmen zeigen die Krawalle.
Wie eine Polizeisprecherin t-online bestätigte, gab es am Mittwochabend 174 Festnahmen. Nach Angaben der Polizei wurden bei den Einsätzen am Mittwoch 65 Polizeibeamte verletzt. Es habe jedoch nur ein Beamter seinen Dienst vorzeitig beenden müssen. Die Polizei leitete 65 Strafermittlungsverfahren ein.
Gegen 0.30 Uhr habe sich die Lage in Neukölln beruhigt, so die Polizeisprecherin weiter.
Berlin: Polizeigewerkschaft fordert schnelle Maßnahmen
Auch die Gewerkschaft der Polizei Berlin (GdP) äußerte sich am Donnerstag zu den Vorkommnissen der vergangenen Tage. Insgesamt seien mehr als 80 Polizisten bei pro-palästinensischen Kundgebungen verletzt worden, weshalb sich die Gewerkschaft mit klaren Forderungen an den Berliner Senat wandte.
"In den vergangenen Tagen wurden meine Kolleginnen und Kollegen mit Steinen, Flaschen, Pyrotechnik und anderen Gegenständen heftigst angegriffen", sagte Landeschef Stephan Weh. Sogar eine Kugelbombe sei auf sie geworfen worden, habe nur aus Zufall nicht gezündet. Aus diesem Grund fordere die GdP einen Stopp der aktuellen Haushaltsberatungen in Berlin. Umfassende Mehrausgaben für die Innere Sicherheit sowie Gesetzesanpassungen hätten nun oberste Priorität.
Ausgangspunkt der Geschehnisse waren zwei spontane Kundgebungen am Brandenburger Tor und in Neukölln nach dem Raketeneinschlag an einem Krankenhaus in Gaza. Auch in anderen deutschen Städten fanden Demonstrationen statt, die nicht immer friedlich verliefen.
Im Video oben oder hier können Sie die Proteste und Ausschreitungen sehen und wie die Polizei dagegen vorgegangen ist.
- Telefonat mit einer Sprecherin der Polizei Berlin
- Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters und dpa