Trotz Demoverbot Festnahmen bei Pro-Palästina-Protest in Berlin-Neukölln
Am Hermannplatz versammelten sich hunderte Menschen, einige wurden festgenommen. Auf die Polizei flogen Böller – der Einsatz dürfte bis in die Nacht andauern.
Am Mittwochabend haben sich hunderte Menschen am Hermannplatz versammelt, um sich mit Palästina zu solidarisieren. Dabei war ein pro-palästinensischer Aufzug durch Berlin-Neukölln am Dienstag verboten worden. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort gewesen und hat einige Personen im Stadtbezirk festgenommen. "Allerdings nicht wegen der Teilnahme an einer verbotenen Kundgebung", stellte ein Sprecher des Polizei-Lagedienstes gegenüber t-online klar. Stattdessen sollen verbotene Fahnen oder Sprechchöre der Grund gewesen sein.
- Auch eine Versammlung vor einer Neuköllner Schule am Mittwochmorgen untersagte die Berliner Polizei. Hier lesen Sie mehr.
Bereits am Nachmittag war es auf der Sonnenallee zu Böllerwürfen gekommen: Die Polizei hätte an der Ecke Reuterstraße ein verdächtiges Fahrzeug mit einer palästinensischen Flagge kontrolliert, als aus den Nebenstraßen Sympathisanten auf die Polizei zuströmten, so der Sprecher des Polizei-Lagedienstes. Dabei sollen Knallkörper in Richtung der Polizei geflogen sein.
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Der Großeinsatz werde noch den ganzen Abend andauern. Da die verschiedenen Gruppen immer wieder ineinander fließen, würde der Fokus des Einsatzgeschehens sich über verschiedene Punkte in Neukölln verteilen.
Hamas ruft zu weltweiten Aktionen auf
Die Demonstrationen in Berlin werden auch die nächsten Tage weitergehen: Für diesen Freitag rief die Hamas Muslime in der ganzen Welt zu Aktionen und Unterstützung auf. Für Donnerstag und Samstag sind weitere Demonstrationen von Palästinenser-Organisationen angekündigt. Die erste wird von der Gemeinde der Palästinenser in Berlin organisiert.
Die Veranstaltung am Potsdamer Platz steht unter dem Titel "Solidarität mit der Zivilbevölkerung", rund 200 Teilnehmer sollen kommen. Am Samstag demonstriert der Zentralrat der Palästinenser in Deutschland am Brandenburger Tor und dem Motto "Frieden in Nahost".
Laut Polizeipräsidentin Barbara Slowik wird noch geprüft, ob diese Demonstrationen problematisch sein könnten – vor allem mit Blick auf möglichen Antisemitismus oder Unterstützung von Gewalttaten.
- Telefonat mit Sprecher des Lagediensts der Polizei Berlin
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa