SEK-Einsatz in Neukölln Hauseigentümer und Gefolgsleute drohen Mietern mit Schusswaffen
Laute Rufe, ein Knall, dann Zugriff: Das SEK nahm am Donnerstag zwei Männer in einem Wohnhaus fest. Sie sollen gemeinsam mit dem Hauseigentümer Bewohner bedroht haben.
In Berlin-Neukölln ist es am Donnerstagabend zu einem SEK-Einsatz gekommen. Das bestätigt die Polizei auf Anfrage von t-online. Die Beamten stürmten den dritten Stock eines Mehrfamilienhauses in der Karl-Marx-Straße. Zwei Männer wurden festgenommen.
Nach Informationen eines Reporters sei es am Mittwoch zu einem Streit zwischen dem Hauseigentümern und Mietern des Wohnhauses gekommen. Der Vermieter soll mindestens einen Bewohner auf dem Gehweg vor dem Haus dazu aufgefordert haben, seine Wohnung zu räumen.
Hauseigentümer fügte Mieter Schnittwunde zu
Der Hauseigentümer soll ein Messer zur Einschüchterung in der Hand gehalten haben, womit er den Mieter auch verletzt habe. Zwei weitere Männer, die sich in unmittelbarer Nähe des Vermieters befanden, hätten Schusswaffen dabei gehabt. Die alarmierte Polizei konnte den Vermieter am Mittwoch festnehmen, die beiden anderen Männer konnten jedoch zunächst fliehen.
Als die beiden Bedrohenden am nächsten Tag erneut in dem Wohnhaus auftauchten, sei erneut die Polizei gerufen worden. Diese rückte gegen 21:20 Uhr mit dem Sondereinsatzkommando an. Auf Videos vom Einsatzort waren beim Zugriff laute "Polizei"-Rufe bis auf die Straße zu hören, vor dem Haus standen Beamte bereit.
Offenbar keine Aufenthaltsgenehmigung
Die Polizei sei in einer Wohnung auf drei Männer im Alter von 46, 41 und 21 Jahren gestoßen, so eine Sprecherin. Außerdem seien drei gefälschte Personalausweise und ein gefälschter Führerschein gefunden worden. Der 21-Jährige stehe zudem in Verdacht, sich unerlaubt in Deutschland zu befinden. Schusswaffen konnten allerdings nicht sichergestellt werden.
Zwei der drei Männer sind zur Vernehmung in ein Fachkommissariat gebracht worden. Der Hauseigentümer, der namentlich bekannt sein soll, sei am Mittwoch noch in der Nacht aus dem Gewahrsam entlassen worden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
- Reporter vor Ort