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Berlin: Trockenheit trotz Regenfällen – Botanikerin in Sorge um Umwelt


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Wetter in Berlin
"Eigentlich müsste es ein Jahr durchregnen"


11.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Regenschauer an Kreuzung in Berlin-Charlottenburg (Symbolbild):Vergrößern des Bildes
Regenschauer an Kreuzung in Berlin-Charlottenburg (Symbolbild): "Es ist schon jahrelang viel zu trocken", sagt Angela Schuhmann. (Quelle: IMAGO/Andreas Friedrichs)
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Nach langer Trockenheit hat es in Berlin zuletzt viel geregnet. Den Pflanzen tut das gut, berichtet eine Gärtnerin des Botanischen Gartens. Aber es reicht noch lange nicht.

Die Berliner Sommerferien waren bisher eine eher nasse Angelegenheit. Hitzefans sind genervt, andere freuen sich hingegen: Die zuvor lange von Trockenheit geplagte Pflanzenwelt kommt derzeit saftig grün daher. Aber reicht es jetzt nicht langsam? Angela Schuhmann arbeitet seit 30 Jahren als Gärtnerin im Botanischen Garten Berlin. Im Interview spricht sie über die Trockenheit, den Regen und die Folgen des Klimawandels.

t-online: Viele beschweren sich über die verregneten letzten Wochen in Berlin. Wie finden Sie das Wetter?

Angela Schuhmann: Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Privat hätte ich gerne auch ein wenig mehr Sonne. Aber als Gärtnerin freue ich mich sehr über den Regen. Denn für die Pflanzen ist das Wasser enorm wichtig. Die Bäume haben das gebraucht.

Wie drängend ist das Problem mit der Trockenheit aus Ihrer Sicht?

Es ist schon jahrelang viel zu trocken. Der Grundwasserspiegel ist gesunken und wir merken das hier. Mit Bewässerung lässt sich dieses Problem auf Dauer nicht lösen, da kommt man nicht dagegen an. Und alles, was jetzt vom Himmel kommt, kommt gar nicht so tief im Erdreich an. Eigentlich müsste es ein Jahr durchregnen, damit der Grundwasserspiegel sich erholt.

Woran merken Sie den Klimawandel in Ihrer täglichen Arbeit schon heute?

Es ist eine schleichende Veränderung. Wir hatten schon einige Jahre, wo das Frühjahr viel zu trocken und zu warm war und wir sehr früh viel wässern mussten. An den Pflanzen merkt man es auch, Bäume verlieren Äste oder bekommen braune Stellen. Wir hier im Botanischen Garten können noch ganz gut gegensteuern. Aber in ganz Berlin lässt sich das natürlich nicht machen.


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Einige Pflanzen können sich daran gewöhnen, dass sie mit weniger Wasser klarkommen müssen.


Angela Schuhmann


Wie stellt sich der Botanische Garten auf die Klimaveränderungen ein?

Es wird schon länger sehr genau darüber nachgedacht, was wir pflanzen und wie wir Wasser einsparen können. Einige Pflanzen können sich daran gewöhnen, dass sie mit weniger Wasser klarkommen müssen. Manche Gehölze treiben etwa ihre Wurzeln weiter in die Tiefe aus, wenn sie merken, dass sie nicht mehr genug Wasser bekommen. Aber das funktioniert natürlich nicht bei allen. Eine Moorpflanze kann man nicht an Trockenheit gewöhnen. Was nicht geht, können wir nicht mehr zeigen.

Was für ein Wetter würden Sie sich für den restlichen Sommer wünschen?

Tagsüber Sonne, nachts Regen (lacht).

Vielen Dank für das Gespräch.

Verwendete Quellen
  • Telefonisches Interview mit Angela Schuhmann
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