"Wird zu völliger Veränderung des Parks führen" Nach Gruppenvergewaltigung: Videoüberwachung im Görlitzer Park geplant
Eine Gruppenvergewaltigung im Görlitzer Park im Berliner Ortsteil Kreuzberg sorgt für Entsetzen. Der schwarz-rote Senat plant jetzt eine Videoüberwachung für das Gebiet.
Am 21. Juni sollen mehrere Männer ein Pärchen im Görlitzer Park zunächst ausgeraubt und dann die Frau vor den Augen ihres Freundes vergewaltigt haben. Die Polizei hält sich mit Details aus dem noch laufenden Ermittlungsverfahren bewusst zurück. Inzwischen hat es jedoch eine Festnahme gegeben. Am Mittwoch wurde ein 22-jähriger Beschuldigter in Gewahrsam genommen.
Der CDU-Innenpolitiker Burkard Dregger möchte Maßnahmen ergreifen, damit eine solch entsetzliche Tat im Görlitzer Park nicht mehr passiert. Das Vorhaben: Videoüberwachung. Sie könne viel zur Eindämmung der Kriminalität im Görlitzer Park beitragen. Die Koalition aus CDU und SPD steht hinter dem Plan.
Park soll sich durch Videoüberwachung "völlig verändern"
"Wir haben im Koalitionsvertrag festgehalten, dass an den sogenannten kriminalitätsbelasteten Orten Videoaufklärung eingeführt werden darf. Der Görlitzer Park gehört dazu", so Dregger. Den Görlitzer Park per Video zu überwachen, sei längst überfällig. Eine Tat wie die Gruppenvergewaltigung hätte nie passieren dürfen.
"Es ist ein entsetzliches Ereignis, das uns wieder vor Augen führt, dass im Görlitzer Park bereits seit Jahren Sicherheit, Recht und Ordnung nicht zur Tagesordnung gehören", sagt Dregger. Mithilfe von Videoüberwachung erhoffe sich der schwarz-rote Senat auch andere ermittlungstaktische Erfolge. So soll auch der Drogenhandel eingedämmt werden. "Es wird zu einer völligen Veränderung des Parks führen", prognostiziert der Politiker.
Beratungen dauern an
Können Berliner schon bald mit einer Videoüberwachung im Görlitzer Park rechnen? "Wir sind bereits dabei, an der gesetzlichen Ermächtigungsgrundlage an die Polizei zu arbeiten", so Dregger. Zum ersten Mal habe sich eine politische Mehrheit gebildet, die sich "im Koalitionsvertrag tatsächlich dafür ausgesprochen hat". Der Innenpolitiker räumte jedoch ein, dass es "ein bisschen dauern" werde, bis es tatsächlich soweit sei.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
