Prekäre Lage in Berliner Kinderkliniken Senatorin Gote: Ressourcen für Erwachsene sollen Kindern aushelfen
Die Situation in den Kinderkliniken beklagen Ärzte als unverantwortbar. Senatorin Gote plädiert für die Nutzung der Ressourcen von erwachsenen Patienten.
Um die angespannte Lage in Kinderkliniken auch in Berlin kurzfristig zu verbessern, müssen aus Sicht von Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) auch die Ressourcen für Erwachsene herangezogen werden. Momentan wäre es gut, wenn Pflegekräfte und Ärzte "soweit das möglich ist, jetzt aushelfen in gemischten Teams", sagte sie dem RBB-Inforadio am Dienstagmorgen.
"Und gegebenenfalls müssen wir schauen, ob wir auch Betten, die für Erwachsene gedacht sind, jetzt vorübergehend in dieser dringenden Lage auch für Kinder nutzen können", so Gote.
Offener Brief an Senatorin
Mehrere Verbände hatten Ende vergangener Woche in einem offenen Brief an Senatorin Gote geschrieben, dass sie die Sicherheit der kleinen Patienten ernsthaft in Gefahr sähen. Nicht nur in den zentralen Notaufnahmen, sondern auch in der ambulanten und der stationären Pädiatrie herrschten zunehmend unverantwortbare Zustände.
Die Situation sei überall in Deutschland "sehr sehr prekär", bestätigte Gote. Es gebe eine starke RSV-Welle, von der insbesondere Kinder betroffen seien. RSV steht für das sogenannte Humane Respiratorische Synzytial-Virus, das häufig für Atemwegsinfektionen verantwortlich ist.
Kinderbetten im Meldesystem
Gote bekräftigte, der Senat habe bereits viel getan, um die Lage zu entspannen. "Wir haben hier in Berlin jetzt dafür gesorgt, dass die knappen Ressourcen wirklich so verteilt und so gesteuert werden, dass alle Kinder noch versorgt werden können", betonte die Senatorin.
Dafür greife der Senat in Abstimmung mit den Kliniken auf das Konzept während der Corona-Pandemie zurück. Kinderbetten seien jetzt in Meldesysteme einbezogen, um ihre Verteilung besser zu steuern. "Bisher musste viel mehr rumtelefoniert werden. Das haben wir jetzt verändert."
- Nachrichtenagentur dpa