Gegen Sparpläne von Lauterbach Streik in Berlin: Kinderärzte schließen Praxen
Kinderärzte sollen für die Aufnahme von Neupatienten künftig weniger Geld bekommen: In Berlin regt sich Protest.
Viele Berliner Kinder- und Jugendarztpraxen sollen am Freitag aus Protest gegen Sparpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geschlossen bleiben. Dazu hatte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte aufgerufen.
Etwa die Hälfte der Praxen in Berlin nehme an dem Protest teil, sagte der Sprecher des Landesverbandes. Demnach gibt es in Berlin rund 180 Praxen, die an der hausärztlichen Versorgung teilnehmen.
Berlin: "Versorgung von Kindern nicht mehr sichergestellt"
Schon in den vergangenen Tagen hatten Hunderte Kassenärzte in mehreren Bundesländern gegen die Sparpläne des Gesundheitsministers protestiert, etwa in Hamburg. Die Mediziner wehren sich dagegen, dass sie für die Behandlung von Neupatienten künftig weniger Geld bekommen sollen.
Schon jetzt sei die flächendeckende Versorgung von Kindern und Jugendlichen nicht mehr sichergestellt, hieß es in einer Mitteilung. "Diese Situation wird durch die Abschaffung der Neupatientenordnung weiter verschärft."
Der Wegfall der Extra-Honorierung für Neupatienten in Praxen ist ein Bestandteil eines geplanten Finanzpakets, um die Krankenkassen zu entlasten. Neben der Beibehaltung dieser Regelung fordert der Verband mehr Digitalisierung und Wertschätzung der ambulant tätigen Fachkräfte.
- Nachrichtenagentur dpa