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Berlin: Erste Supermärkte sichern wohl Lebensmittel vor Diebstahl


Preisexplosion durch Inflation
Erste Supermärkte sichern Nahrungsmittel vor Diebstahl

Von t-online, ASS, pb

Aktualisiert am 11.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Rindersteaks mit Diebstahlsicherung: Die steigenden Preise bringen Händler offenbar zu drastischen Schritten.Vergrößern des Bildes
Rindersteaks mit Diebstahlsicherung: Die steigenden Preise bringen Händler offenbar zu drastischen Schritten. (Quelle: Philip Buchen/t-online)
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Steigende Lebensmittelpreise machen vor allem Menschen mit kleinem Geldbeutel zu schaffen. Ein Experte warnt vor "sozialen Unruhen".

Was in Großbritannien schon Realität ist, könnte bald auch in Deutschland zum Alltag gehören: vor Diebstahl gesicherte Lebensmittel in Supermärkten. Das zumindest schließt Aldi nicht aus, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Zu den Sicherheitsmaßnahmen wolle man sich öffentlich nicht äußern, teilte die Unternehmensgruppe auf Nachfrage der Zeitung mit. Und auch Lidl, Rewe, Netto und Norma erklärten demnach, man wolle dazu nicht Stellung beziehen.

Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbandes Deutschland, ist schockiert: "Die Tatsache, dass Supermärkte oder Discounter inzwischen so weit sind, dass sie Diebstahlsicherungen für Lebensmittel nicht kategorisch ausschließen, lässt uns fassungslos zurück", sagte der 82-Jährige zu "Bild".

Doch was steckt dahinter? In Großbritannien bringen einige Supermärkte inzwischen Diebstahlsicherungen unter anderem an Grundnahrungsmitteln wie Butter oder Käse an. Der Grund: Mit steigenden Lebensmittelpreisen durch die Inflation fühlen sich offenbar immer mehr Menschen dazu gezwungen, zu stehlen.

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Erste Berliner Supermärkte sichern Fleisch

Ein Problem, das sich nun wohl auch in Deutschland ausbreitet. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, hat etwa ein Supermarkt in Berlin-Weißensee bereits einige Fleischprodukte mit Sicherheitsmarkierungen versehen. "Gesicherter Artikel" steht dort auf gelben Aufklebern. Die Zeitung berichtete von Diebstahlsicherungen vor allem bei Billigfleisch.

In einer Lidl-Filiale in Tegel wird die Ware auch schon gesichert: Hier allerdings vor allem das etwas höherpreisige Fleisch: Rinderfilet, Steak und Suppenfleisch sind hier mit einem gelben Warnhinweis versehen. Davon betroffen ist rund ein Fünftel der Fleischwaren im Kühlregal. Ansonsten sucht man die Sicherungen in dem belebten Laden vergeblich

Und auch andere Supermarktfilialen scheinen ihre Produkte stärker vor Dieben schützen zu wollen. Eine Nutzerin teilte ein Foto auf Twitter, das ebenfalls gelbe Sicherheitsetiketten auf Butter zeigt. Dazu schreibt sie: "Ich glaube, es hackt, Lidl! Sind wir schon so weit, dass normale Butter mit einem Sicherheitsetikett vor Diebstahl geschützt werden muss?"

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Sozialverbandspräsident warnt vor "sozialen Unruhen"

Adolf Bauer ist über diese Entwicklung besorgt. Es sei mehr als offensichtlich, dass Grundnahrungsmittel nicht noch teurer werden dürften, sagte er der "Bild"-Zeitung. Und weiter: "Wir müssen zwingend verhindern, dass sich ein Großteil der Menschen dies nicht mehr leisten kann und als letzte Verzweiflungstat der Diebstahl bleibt."

Der Sozialverbandspräsident appelliert an die Politik, die Menschen mit ihren "existenziellen Ängsten" nicht allein zu lassen. "Denn sonst wird die soziale Spaltung weiter zunehmen und soziale Unruhen wären nicht mehr auszuschließen", warnt er.

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