Giffey mit falschem Klitschko hereingelegt Fake-Anrufer arbeiten für Gazprom-Tochter

Die Komiker hinter den Klitschko-Fakes werden von einer Gazprom-Tochter bezahlt. Experten sprechen von "Informationskrieg".
Das russische Comedy-Duo, das Politiker wie Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey mit gefälschten Videotelefonaten hereingelegt haben soll, hat Verbindungen zum russischen Staatskonzern Gazprom.
Die Komiker Wowan und Lexus sagten gegenüber dem ARD-Magazin "Kontraste", dass sie sich durch Gelder der Videoplattform Rutube finanzierten. Rutube ist ein Tochterunternehmen von Gazprom Media. "Wir arbeiten für Rutube und sind Rutube-Botschafter. Also bekommen wir unser Geld von dort", sagte Alexej Stoljarow alias Lexus gegenüber "Kontraste".
Berlins Regierende Bürgermeisterin wird während Gespräch misstrauisch
Wowan und Lexus hatten sich zu einer Reihe von Fake-Anrufen bekannt, bei denen sich angeblich der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko mit Spitzenpolitikern unterhielt. Laut der Berliner Senatskanzlei war das Gespräch mit dem Klitschko-Fake vorzeitig abgebrochen worden. Das LKA Berlin ermittelt. Neben Giffey sollen auch die Bürgermeister von Wien und Madrid auf die Komiker hereingefallen sein.
"Die schärfste Waffe in diesem Informationskrieg ist der Humor"
Experten sehen in der Aktion eine Taktik im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Gegenüber "Kontraste" sagte der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) Gerhard Schindler, dass mit einem "gigantischen Informationskrieg" versucht werde, den Gegner unglaubwürdig zu machen. Dafür setzte man etwa Fake News, Desinformation oder Manipulation ein.
"Aber die schärfste Waffe in diesem Informationskrieg ist der Humor, ist der Witz, der Spott, um den Gegner lächerlich zu machen und zu delegitimieren", sagte Schindler.
- tagesschau.de: "Russische Komiker von Gazprom-Tochter bezahlt"