Proteste gegen Freihandelsabkommen Bauern blockieren deutsch-belgische Grenze
Seit Mittwochabend machen belgische Bauern die Grenze zwischen Deutschland und Belgien dicht. Sie protestieren gegen ein geplantes Abkommen zwischen der EU und Südamerika.
Belgische Bauern haben seit Mittwochabend (4. Dezember) an der deutsch-belgischen Grenze eine Blockade organisiert. Rund 70 Traktoren seien bei der E40 auf Höhe der Abfahrt Eupen vor Ort, berichtet der belgische Rundfunk (BRF). Sie würden die Strecke auch mit Strohballen abriegeln. Die Auffahrt Richtung Brüssel sei gesperrt, der Verkehr werde dort abgeleitet.
Auf der Autobahn zwischen Eupen und Welkenraedt staut es sich deswegen, teilte außerdem ein Sprecher der Polizei Eupen gegenüber t-online mit. Da der Protest bis 22 Uhr andauern wird, werde es den ganzen Donnerstag zu Verkehrseinschränkungen in dem Bereich kommen, so der Sprecher.
Freihandelsabkommen: Bauern befürchten Wettbewerbsnachteil
Grund für den Protest ist ein Treffen zwischen Vertretern der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten, einem Bund aus den Ländern Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Am 5. und 6. Dezember soll zwischen den beiden Parteien ein Freihandelsabkommen abgeschlossen werden. Damit sollen Warenzölle wegfallen, mit denen europäische Unternehmen bis zu vier Milliarden Euro jährlich sparen könnten, berichtet die Tagesschau.
Die Bauern befürchten allerdings drastische Folgen für Landwirte in Europa: Die gesetzlichen Vorgaben in den Mercosur-Ländern seien viel niedriger als in der EU. Somit könnten die südamerikanischen Bauern einen Wettbewerbs-Vorteil gegenüber den europäischen haben, vor allem beim Verkauf von Rind- und Geflügelfleisch.
- aachener-zeitung.de: "Belgische Bauern machen die Grenze zu Deutschland dicht" vom 5. Dezember 2024
- tagesschau.de: "Zu viel Widerstand gegen Freihandel?" vom 5. Dezember 2024
- brf.be: "Bauernproteste flammen wieder auf" vom 5. Dezember 2024
- Anfrage bei der Polizei Eupen