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Aachen: Ausflugstipp zu Halloween – Das Geisterdorf Bürgewald


Ausflugstipp: Lost Place bei Aachen
Das Geisterdorf Bürgewald – ein "Ort der Zukunft"

Von t-online, abr

22.10.2024 - 14:47 UhrLesedauer: 2 Min.
imago284492715Vergrößern des BildesLeerstehende Häuser in Bürgewald, dem ehemaligen Dorf Morschenich. Hier soll bald ein "Ort der Zukunft" entstehen. (Quelle: Marc Stoppenbach)

Der Ort Bürgewald am Braunkohletagebau Hambach gleicht einem Geisterdorf. Seit fast zehn Jahren leben hier nur eine Handvoll Menschen. Doch bald soll dem Ort wieder Leben eingehaucht werden.

Läuft man durch den Ort am Rande des Braunkohletagebau Hambach, könnte man meinen, dass man sich in einem Geisterdorf befindet. Überwucherte Wege, überquellende Briefkästen und menschenleere Straßen erinnern an eine postapokalyptische Welt. Perfekt für einen spannenden Ausflug zu Halloween.

Bürgewald liegt zudem mitten im Grünen und lädt somit zu ausgiebigen Wanderungen und Spaziergängen in der Umgebung ein. Besonders das gleichnamige Wäldchen Bürgewald, das direkt an das Dorf angrenzt, bietet sich dafür an.

Vor fast zehn Jahren wurden die ehemaligen etwa 500 Bewohner des Ortes, der damals noch Morschenich hieß, nach und nach in das "neue" Morschenich umgesiedelt. Das Dorf war zuvor vom Energiekonzern RWE gekauft worden, es sollte dem Tagebau Hambach weichen. Der vorgezogene Ausstieg Deutschlands aus der Braunkohleverstromung verwarf diesen Plan. RWE beschloss im Januar 2020 das Dorf doch nicht abzureißen. Wie es weitergehen sollte, blieb lange unklar.

Im Frühjahr 2021 dann die überraschende Nachricht: Morschenich soll neues Leben eingehaucht werden. Zwar waren einige Straßenzüge bereits abgerissen, der historische Ortskern existierte aber noch. Im Juli 2024 wurde der Ort nach dem angrenzenden Wäldchen Bürgewald umbenannt. Das Geisterdorf sollte unter neuem Namen wieder eine Zukunft haben.

Die Gemeinde Merzenich machte dann Ernst: Zum 1. September 2024 kaufte sie den Ort von RWE zurück. Kostenpunkt: Über 36 Millionen Euro. Die Summe wird überwiegend vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen gezahlt. Merzenich zahlt einen Eigenanteil von 920.000 Euro.

Das an der A4 zwischen Köln und Aachen gelegene Dorf soll nun zu einem "Ort der Zukunft" ausgebaut werden. Das heißt, dass man klimaschützend, flächensparend und ressourcenschonend bauen will. In den kommenden Monaten soll dafür ein Masterplan erarbeitet werden, der aufzeigen soll, wie man das umsetzen möchte. 90 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung.

Bürgewald soll dabei nicht nur ein attraktiver Wohnort werden, sondern auch für Touristen anziehend sein. Deswegen will man den Ort in Richtung Hambacher See ausbauen. Der See existiert noch nicht, soll aber ab 2030 im abgebaggerten Tagebau Hambach entstehen. Dort soll es dann ein Wasser-Naherholungsgebiet mit Stränden, Cafés, Strandbars und Hotels geben, direkt neben Bürgewald. Bis daraus Realität wird, werden aber noch einige Jahre vergehen. Frühestens 2040 könnten erstmals Menschen im neuen Hambacher See plantschen, sagt RWE.

Die Wiederbesiedlung von Bürgewald könnte allerdings schon in anderthalb Jahren beginnen. Dann sollen erste Grundstücke zur Bebauung freigegeben werden, so die Gemeinde Merzenich.

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