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Aachen: 27 Kühe auf einem Hof am Blauzungenvirus erkrankt


Blauzungenkrankheit ausgebrochen
Landwirtin: "Das ist das Corona der Paarhufer"

Von t-online, kk

13.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0752073186Vergrößern des Bildes
Eine Kuh hat eine eitrige Schnauze (Symbolbild): Die Symptome der Tiere sind unterschiedlich. (Quelle: IMAGO/NICOLAS MAETERLINCK)

Eine Kuh ist gestorben. 27 Kühe haben mehr als 40 Grad Fieber. Auf einem Hof in Baesweiler nahe Aachen ist die Blauzungenkrankheit ausgebrochen.

Dass mit ihren Kühen etwas nicht stimmt, hat Elena Kummer schnell bemerkt: "Wenn man jeden Tag mit den Tieren arbeitet, dann spürt man sofort, wenn etwas nicht in Ordnung ist", sagt die Landwirtin, die in Baesweiler bei Aachen einen Betrieb mit 150 Milchkühen führt.

Am Freitagabend (9. August) habe sie das Verhalten ihrer Tiere schon als merkwürdig empfunden, sagt sie. Der Gang der Milchkühe sei auffällig stelzig gewesen. Doch Kummer schob dies zunächst auf das sehr warme Wetter. "Denn auch das macht den Tieren zu schaffen."

Doch als die beunruhigte Landwirtin am nächsten Tag die Temperatur der Tiere maß, stellte sie fest: "27 Kühe hatten richtig hohes Fieber – über 40 Grad." Der Tierarzt musste kommen. Diagnose: Blauzungenkrankheit. Die Symptome, berichtet Elena Kummer, seien von Tier zu Tier verschieden.

Manche Kühe hätten eitrige Augen und Schnupfen, andere husteten viel. Und viele liefen so, als hätten sie Krämpfe in den Füßen. "Das liegt daran, dass der Virus die Blutgefäße angreift", erklärt Kummer. Man könne sich den Schmerz in etwa so vorstellen, wie wenn man sich mit dem Hammer auf den Daumen geschlagen hätte.

Eine der Kühe Kummers ist inzwischen an der Blauzungenkrankheit gestorben. Eine Vorerkrankung der Kuh sei nicht bekannt gewesen, sagt sie.

Gegen die Krankheit, die – von Gnitzen übertragen – auf ihren Hof kam, kann die Landwirtin aktuell nichts tun. Außer abwarten, den Tieren Ibuprofen verabreichen und hoffen, dass nicht noch weitere Tiere sterben.

"Die Kühe müssen das jetzt durchstehen", sagt sie. Was Kummer fürchtet, sind allerdings Spätfolgen, die jetzt noch nicht bekannt sind. "Wie bei Corona", sagt sie. Überhaupt fallen der Baesweilerin neben den Spätfolgen viele Parallelen zu dem Covid-Virus ein: eine schnelle Impfung, die zwar schon im Umlauf ist, aber noch nicht zugelassen, oder die uneinheitlichen Symptome. "Das ist das Corona der Paarhufer", findet Kummer.

Finanzielle Einbußen durch die Blauzungenkrankheit

"So lange es den Tieren nicht gut geht, geht es mir auch schlecht", sagt Kummer. Aber das sei nicht das einzige Problem. Durch die Krankheit hätten die Tiere einen enormen Leistungsrückgang. "Eine kranke Kuh gibt halt keine Milch." Für Familie Kummer bedeute das große finanzielle Einbußen. "Denn wir leben nun mal von dieser Milch."

Um solche finanzielle Einbußen aufzufangen, erklärt Kummer, gebe es eigentlich sogar eine Tierseuchenkasse. Das Problem: "Bei der Blauzungenkrankheit greift die nicht." Denn diese greife nur bei einer Seuchen-Übertragung von Tier zu Tier. Und da die Krankheit von Gnitzen übertragen werde, seien Kummers Einbußen kein Fall für die Kasse.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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