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31 Kilometer breit: Forscher rätseln über riesigen Krater in Grönland


31 Kilometer breit
Forscher rätseln über riesigen Krater in Grönland

Von dpa
Aktualisiert am 15.11.2018Lesedauer: 2 Min.
Illustration des kilometerlangen Kraters: Die Forscher wissen bislang nicht, wann das Loch entstanden ist.Vergrößern des Bildes
Illustration des kilometerlangen Kraters: Die Forscher wissen bislang nicht, wann das Loch entstanden ist. (Quelle: Screenshot von YouTube/NASA Goddard)
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Wissenschaftler haben in Grönland einen der größten Krater weltweit gefunden. Bislang ist unklar, wann ein Meteorit die Erde getroffen und somit das große Loch verursacht hat.

Einen 31 Kilometer breiten Einschlagkrater haben Forscher unter Grönlands Eisdecke entdeckt. Mit einer Fläche größer als Paris sei er einer der 25 größten bekannten Einschlagkrater der Erde, berichtet das Team im Fachjournal "Science Advances".

Noch nie zuvor wurde demnach ein solcher Krater unter einem der kontinentalen Eisschilde der Erde entdeckt.

An der Stelle müsse einst ein kilometerbreiter Eisenmeteorit eingeschlagen haben, hieß es von den Forschern um Kurt Kjær vom Zentrum für GeoGenetics am Naturhistorischen Museum der Universität Kopenhagen. Eine Datierung des unter einem Kilometer Eis liegenden Kraters sei bisher nicht möglich gewesen. Er sei aber außergewöhnlich gut erhalten, aus geologischer Sicht könne er recht jung sein.

Erstmals 2015 entdeckt

Möglicherweise sei er sogar erst vor 12.000 Jahren gegen Ende der letzten Kaltzeit entstanden, so Kjær. Der Zeitpunkt des Auftreffens sei wesentlich für das Verständnis, wie sich der Einschlag auf das Leben auf der Erde auswirkte. Große Meteoriteneinschläge können das Klima nachhaltig beeinflussen.

Die Umrisse des Kraters unter dem Hiawatha-Gletscher im Norden Grönlands waren erstmals 2015 entdeckt worden. Am äußersten Rand der Eisdecke gab es eine enorme kreisförmige Vertiefung. Doch die Wissenschaftler waren zunächst nicht sicher, ob es sich wirklich um die Spuren eines Einschlags handelt. Erst als ein Team des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven das Gebiet vom Flugzeug aus mit einem leistungsstarken Eisradar kartierte, bestätigte sich die Vermutung.

"Das neue Radarsystem der AWI-Forschungsflugzeuge war genau die Art von Instrument, die wir für die Messungen brauchten", sagte Olaf Eisen, Glaziologe am Alfred-Wegener-Institut. Die Struktur sei genau zu erkennen gewesen. "Ein deutlich kreisrunder Rand, eine zentrale Erhebung, darüber sowohl gestörte als auch ungestörte Eisschichten und basale Trümmer. Alles, was einen Meteoriteneinschlag auszeichnet."

"Gewaltsamer Aufprall"

In den Sommern 2016 und 2017 kehrte das Forscherteam an den Fundort zurück, um Proben von Sedimenten zu sammeln und die tektonischen Strukturen im Gestein am Fuß des Gletschers zu kartieren. "Ein Teil des aus dem Krater gespülten Quarzsandes hatte eben jene Deformationsmerkmale, die auf einen gewaltsamen Aufprall hindeuten", erklärte Nicolaj Larsen von der Universität Aarhus. Das sei ein schlüssiger Beweis dafür, dass die Vertiefung unter dem Gletscher ein Meteoritenkrater ist.


Der Einschlag eines Asteroiden in Nordamerika vor rund 66 Millionen Jahren trug wahrscheinlich maßgeblich zum Aussterben der Dinosaurier bei. Sein Durchmesser liegt bei etwa 180 Kilometern. Einem Anfang des Jahres im Fachblatt "Current Biology" vorgestellten Szenario zufolge fegte die Detonation im Umkreis von etwa 1.500 Kilometern alle Bäume hinweg. Weitere verschwanden bei Waldbränden weltweit. Der Ausstoß schwefelhaltiger Dämpfe führte wahrscheinlich zu saurem Regen, große Mengen Ruß behinderten die Fotosynthese von Pflanzen für Jahre und kühlten die Welt ab.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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