Viel älter als gedacht Forscher finden Spuren der ersten Amerikaner
Archäologen haben in Mexiko uraltes Steinwerkzeuge entdeckt. Die könnten bedeuten, dass Menschen schon deutlich früher als angenommen hier gelebt hatten. Doch es bleiben Zweifel.
Bereits seit mehr als 30.000 Jahren könnten Menschen in Amerika gelebt haben – gut doppelt so lange wie bisher angenommen. Darauf deutet der Fund von Steinwerkzeug in einer Höhle im zentralmexikanischen Bundesstaat Zacatacas nach Ansicht der beteiligten Archäologen hin.
Streit der Wissenschaftler über menschliches Leben
Rund 1.900 Werkzeuge wurden seit 2012 in der Chiquihuite-Höhle auf gut 2.700 Metern Höhe ausgegraben, wie die Wissenschaftler unter der Leitung von Ciprian Ardelean von der Autonomen Universität von Zacatecas in der Fachzeitschrift "Nature" schrieben. Davon steckten 239 Stücke in Erdschichten, deren Alter mit der Radiocarbon-Methode auf bis zu 33.000 Jahre datiert wurden – vor Beginn des sogenannten letzteiszeitlichen Maximums vor rund 26.000 Jahren.
Genetische Nachweise fehlen
Wissenschaftler streiten schon lange darüber, wann erstmals Menschen in Amerika lebten. Nach Meinung vieler Forscher kamen die ersten Bewohner des amerikanischen Doppelkontinents während der Eiszeit über eine damals existierende Landbrücke zwischen Asien und Alaska nach Nordamerika und wanderten in den nächsten Jahrhunderten weiter nach Süden. Neue Entdeckungen der vergangenen Jahrzehnte eröffneten jedoch die Möglichkeit, dass es auch andere Routen oder eine frühere Landbrücke gegeben haben könnte.
Dafür fehlt es allerdings an genetischen Nachweisen. Die früheren Bewohner der Region könnten ausgestorben sein, ohne zum modernen Genpool beigetragen zu haben, sagte der Archäologe Ardelean nach einem ebenfalls erschienenen Bericht auf der Website von "Nature". Sein Team fand in der Chiquihuite-Höhle in Mexiko kein menschliches DNA. Umstritten ist dem Bericht zufolge auch, ob es sich bei dem Fund tatsächlich um Werkzeug handelt und ob es korrekt datiert wurde.
- Nachrichtenagentur dpa