Große Schäden möglich Japankäfer gefunden - Schädling erstmals in Bayern bestätigt
In einer Tierfalle bei Lindau am Bodensee ist ein unerwünschter Gast entdeckt worden: ein Exemplar des Japankäfers. Der Schädling ist meldepflichtig.
Der Japankäfer kann bei Zier- und Nutzpflanzen große Schäden anrichten. Nahe Lindau ist erstmals in Bayern ein Exemplar des im Fachjargon Popillia japonica bezeichneten Tieres gefunden worden. Wie die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) mitteilte, ist der Käfer in eine mit Lockstoffen versehene Tierfalle an der Autobahn 96 geraten. Der Schädling ist meldepflichtig, der Fund wurde inzwischen amtlich bestätigt. Zuvor waren Japankäfer in der Schweiz und in Baden-Württemberg festgestellt worden.
Der Käfer könne sich von mehr als 400 Wirtspflanzen ernähren, teilte die LfL mit. Dazu zählen Weinreben, Beerenfrüchte, Rasenflächen, Mais oder Soja, aber auch Landschaftsbäume wie Linden und Birken sowie Zierpflanzen wie Rosen und Glyzinien.
Um das Auftreten des Käfers in Bayern zu überwachen, stellte die LfL in mehreren Regionen Fallen auf. Kontrollen rund um die Fundstelle bei Lindau hätten keine weiteren Hinweise, wie beispielsweise Fraßschäden, auf ein Vorkommen des Japankäfers erbracht.
Die Falle sei an der A96 platziert worden, um aus Befallsgebieten in der Schweiz oder in Italien mitgereiste Käfer möglichst kurz hinter der Grenze abzufangen. Der nächstgelegene bekannte kleinere Befallsherd in Zürich sei mehr als 100 Kilometer Luftlinie vom Fundort entfernt.
Es sei davon auszugehen, dass sich Japankäfer - ohne Aktivität - 1,5 bis 5 Kilometer pro Jahr ausbreiten kann. Insofern dürfte es sich bei dem gefangenen Käfer um einen einzelnen, mitgereisten Käfer handeln, so die LfL. Rund um den Fundort seien aber weitere Fallen aufgestellt worden.
Bürger, die Japankäfer sehen, sind gebeten, dies der Landesanstalt zu melden. Auf ihrer Homepage hat die Behörde Informationen und Fotos, woran der Käfer zu erkennen ist und welche Verwechslungsmöglichkeiten es mit einheimischen, unbedenklichen Käfern gibt.
- Nachrichtenagentur dpa