Natur Antarktis-Konferenz: Neues Schutzgebiet ausgerufen
Die Danger Islands an der Nordost-Spitze der Antarktischen Halbinsel beherbergen seltene Meeresvögel - und eine der größten Kolonien von Adeliepinguinen. Nun wurde das Gebiet unter Schutz gestellt.
Auf deutsch-amerikanische Initiative hin ist in einer stark vom Klimawandel betroffenen Antarktis-Region ein neues Schutzgebiet ausgewiesen worden.
Sieben Inseln an der nordöstlichen Spitze der Antarktischen Halbinsel, die sogenannten Danger Islands, dürften nur noch mit Spezialgenehmigung betreten werden, teilte das Umweltbundesamt (UBA) zum Treffen der Konsultativvertragsparteien des Antarktis-Vertrages (ATCM) am Donnerstag im indischen Kochi mit. Der Archipel sei die Heimat seltener Meeresvögel und beherberge eine der weltweit größten Brutkolonien von Adeliepinguinen, betonte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne): "Die jetzige Entscheidung trägt dazu bei, die Ursprünglichkeit der Antarktis besser zu bewahren."
Künftig sollen Deutschland und die USA die Verantwortung für das Management des Gebiets übernehmen, hieß es vom UBA. Es gehe um Schutz vor Tourismus, wissenschaftliche Forschung sei hingegen willkommen. Kartierungen der großen Vogelbestände hätten begonnen, um Erkenntnisse zur Entwicklung der Pinguinpopulationen und zum Zustand des Ökosystems zu gewinnen.
Derzeit beherbergen die Inseln auf einer Fläche von insgesamt rund 4,5 Quadratkilometern laut UBA mehr als 750.000 Brutpaare von Adeliepinguinen (Pygoscelis adeliae). Diese Pinguine ernähren sich überwiegend von Krill, kleinen Leuchtgarnelen, die in antarktischen Meeresgewässern massenhaft vorkommen und die Basis des antarktischen marinen Nahrungsnetzes stellen.
"Die Inseln eignen sich aufgrund ihrer Verschiedenheit in Ursprung, Besiedlungsdichte und Artvielfalt sehr gut als Schutzgebiet", betonte die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), Antje Boetius. "Dass ambitionierter Schutz hilft, zeigt auch das hohe Vorkommen verschiedener Wale und anderer Meeressäuger in diesem Gebiet."
- Nachrichtenagentur dpa