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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Überraschender Fund Forscher identifizieren neuen Dino: "Breitköpfiges Reptil"
Immer wieder entdecken Paläontologen neue Saurierarten. Ein besonders kleiner Pflanzenfresser hat vor Millionen Jahren im heutigen Rumänien gelebt.
Vor 70 Millionen Jahren streiften Dinosaurier über die Welt. Damals war die Gegend der heutigen rumänischen Region Transsylvanien ein tropischer Archipel, auf dessen Inseln unter anderem Zwergdinosaurier lebten. Ein internationales Forschungsteam hat nun im Hațeg-Becken im Westen Rumäniens eine neue Saurierart identifizieren können: Den Transylvanosaurus platycephalus.
Die kleinen Pflanzenfresser lebten vor etwa 70 Millionen Jahren und gehörten zur Gruppe der Rhabdodontiden. Forscherinnen und Forscher fanden die Überreste des Dinosauriers in der Nähe der kleinen Stadt Pui. "Die nächsten Verwandten des Transylvanosaurus platycephalus lebten im heutigen Frankreich" – für das Forschungsteam sei der Fund deshalb eine große Überraschung gewesen, erklärte der Paläontologe Felix Augustin von der Universität Tübingen.
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"Breitköpfiges Reptil aus Transsylvanien"
In Transsylvanien erreichten diese Tiere, wie andere Dinosaurier dort auch, nur eine geringe Körpergröße. "Vermutlich führte ein begrenztes Nahrungsangebot im damaligen Europa zur angepassten Statur", sagte Augustin.
Der Name des Sauriers, Transylvanosaurus platycephalus, bedeutet übersetzt "breitköpfiges Reptil aus Transsylvanien". Seine Gattung, die Rhabdodontiden, waren damals die am weitesten verbreitete Gruppe unter den kleinen bis mittelgroßen Pflanzenfressern. Die neu entdeckte Art zeichnet sich durch einen besonders breiten Schädelknochen aus – bei vielen seiner nächsten Verwandten ist dieses Merkmal nicht so stark ausgeprägt.
Eine neue Entdeckung ist der auffällige Schädelknochen des Zwergsauriers nicht. Er wurde bereits im Jahr 2007 in einem Flussbett des Haţeg-Beckens in Transsilvanien gefunden. Nur deshalb überdauerten die Knochen die Zeit. "Wäre der Dinosaurier verendet und einfach auf der Erdoberfläche liegen geblieben, hätten die Witterung und Aasfresser bald all seine Knochen zerstört und wir hätten nie von ihm erfahren", erklärte Paläontologe Augustin.
An der Studie waren neben Felix Augustin Wissenschaftler der Universitäten Bukarest und Zürich beteiligt. Für die Kreidezeit gilt das Haţeg-Becken in Transsylvanien als einer der wichtigsten Fundorte in Europa. Insgesamt zehn Dinosaurierarten wurden dort bereits identifiziert.