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Mallorca: Eskaliert der Handtuchkrieg um Liegen und Schirme?


"Für einen 20-Euro-Schein ging das klar"
Eskaliert der "Handtuchkrieg" auf Mallorca jetzt komplett?


Aktualisiert am 16.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Handtuch-Streit am UrlaubspoolVergrößern des Bildes
Handtücher liegen auf Sonnenliegen an einem Pool auf Mallorca. (Symbolbild) (Quelle: Clara Margais/dpa/dpa)

Wer sich auf Mallorca Schirme und Liegen leihen will, muss früh aufstehen. Manche Touristen greifen zu einer altbewährten Methode.

Früher Nachmittag, der Strand am Ballermann ist voll. Die Sonne brutzelt auf die Körper. Der Sand ist so heiß, dass jeder Schritt brennt. Wohl dem, der ein schattiges Plätzchen erwischt. Zwei junge Frauen suchen Zuflucht in dem Schatten, den der Hochsitz des Rettungsschwimmers wirft. Die Sonnenschirme und -liegen, die man leihen kann, sind längst alle belegt. Berichten der Inselmedien zufolge, sind sie das seit den frühen Morgenstunden.

Der sogenannte Handtuchkrieg auf Mallorca soll absurde Ausmaße angenommen haben. Urlauber sollen angeblich bereits um 6 Uhr morgens aufstehen, um sich einen Leihschirm zu reservieren. Wobei der Verleih erst Stunden später beginnt und die Liegen noch nicht einmal aufgestellt sind.

Doch wie viel davon stimmt? Zwei Pärchen sitzen am Strand. Einer von ihnen erzählt: "Wir sind die ganze Woche schon hier und haben immer einen Schirm erwischt." Bis etwa elf oder zwölf Uhr stünden die Chancen gut. Erst ab 14, 15 Uhr seien am Strand keine Schirme mehr zu ergattern. Auch andere Touristen, die Schirme ausgeliehen haben, bestätigen, eher nicht zu den Frühaufstehern zu gehören.

"Man steckt einfach dem Verleiher ein Trinkgeld zu"

Man müsse sich gar nicht den Wecker stellen, um den Schirm zu reservieren, sagt Felix Stadtlander. Der Deutsche ist quasi der Mann für alles an der Playa de Palma, dem Strand der mallorquinischen Hauptstadt Palma. Er organisiert Unterkünfte, bietet Ausflüge an oder hilft als Übersetzer. "Man steckt einfach dem Verleiher der Liegen am Vorabend ein Trinkgeld zu. Dann packt er dein Handtuch in seine Box und reserviert damit am nächsten Tag den Schirm", sagt er. "Damit bessern sich die Angestellten ihr schmales Gehalt auf."

Für eine Urlaubergruppe reservierte Stadtlander einmal sogar 30 Liegen am Strand. "Für einen 20-Euro-Schein ging das klar. Das war ein Firmenevent." Er kaufte dafür 30 Handtücher im Supermarkt Carrefour, erzählt er. "Allerdings musste ich die reservierten Plätze dann eine ganze Weile gegen deutsche Rentner verteidigen. Ein älteres Pärchen legte sich trotzdem darauf. Die musste ich dann verscheuchen." Unfair den anderen Strandbesuchern gegenüber findet er das nicht. "Was soll man sonst machen, wenn eine größere Gruppe zusammen liegen möchte?" Sechs Euro kostet die Liege pro Tag, ebenfalls sechs Euro der Schirm. Der Strandtag mit zwei Liegen und einem Schirm kostet also 18 Euro – vorausgesetzt man erwischt einen freien Platz.

Neu ist der "Handtuchkrieg" auf Mallorca allerdings nicht. Jedes Jahr nimmt er andere Formen an. Früher tobte der Kampf meist rund um den Hotelpool. Im vergangenen Jahr ging ein Foto viral, das eine Art Warteschlange zeigte: Statt sich selbst anzustellen und darauf zu warten, dass der Poolbereich geöffnet wird, legten die Urlauber ihre Handtücher ordentlich zusammengefaltet in eine Reihe. Ob diese Methode zu einer friedlichen Einigung führte, ist nicht bekannt. In anderen Jahren kursierten Videos im Internet, die die Urlauber beim Wettrennen zeigten, getreu dem Windhund-Prinzip: Wer zuerst da ist, bekommt die beste Liege.

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