Kaum aufzuhalten Millionen Heuschrecken fallen über Ostafrika her
Seit Monaten fallen Millionen Heuschrecken über Felder in Ostafrika her. Doch die Plage lässt sich auch mit Insektiziden nicht aufhalten. Indes warnen Experten vor einer Gefahr für die Lebensmittelsicherheit.
Trotz Bekämpfung breitet sich eine Welle der Heuschrecken-Plage weiter in Ostafrika aus. In Teilen der Region gebe es Berichte von Schwärmen von Wüstenheuschrecken, teilte das ostafrikanische Klimainstitut ICPAC mit.
Zudem seien im Norden Kenias, im Osten Äthiopiens und in Teilen Somalias neue Insekten geschlüpft. Das Zentrum warnte vor der Gefahr für die Lebensmittelsicherheit: Bereits in Äthiopien und Somalia seien Ernten zerstört worden. "Da die Wahrscheinlichkeit erhöht ist, dass die Schwärme migrieren werden, ist das Risiko sehr hoch, dass Ernten und Weideland stark beeinträchtigt werden", hieß es.
Auch das Deutsche Rote Kreuz zeigte sich alarmiert: "Die Folge wäre nicht nur der Verlust der Ernte und somit des Einkommens der ländlichen Bevölkerung, sondern auch die Gefahr, dass aufgrund der Verknappung des Getreides dies auch zu steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel für die ganze Bevölkerung führen kann", sagte Katharina Puche, Pressereferentin beim DRK, zu t-online.de.
Insektizide können die Plage nicht aufhalten
Seit Monaten fallen Millionen von Wüstenheuschrecken über Teile Ostafrikas, Asiens und des Nahen Ostens her und zerstören Äcker und Weiden. Die Insekten bewegen sich in jungen Jahren auf dem Boden, als Erwachsene können sie fliegen und mit günstigem Wind mehr als 130 Kilometer am Tag zurücklegen. Ein Schwarm von etwa einem Quadratkilometer kann an einem Tag so viel fressen wie 35.000 Menschen.
Die betroffenen Länder in Ostafrika bekämpfen die Heuschrecken mit Insektiziden, doch der viele Regen der vergangenen Monate lässt die Heuschrecken gedeihen. Viele Menschen dort haben wegen früherer Dürren, schwelender Konflikte und Überschwemmungen nicht genug zu essen. Die Corona-Krise hat die Lage verschärft.
So verläuft die Corona-Krise in Afrika
Die wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen durch die Corona-Krise in Afrika sind schon jetzt erheblich, wie Sie hier nachlesen können. Zwar blieb das Infektionsgeschehen in den meisten afrikanischen Ländern zunächst überschaubar. Doch die Aussagekraft der Zahlen aus einigen Ländern darf zumindest angezweifelt werden. Am stärksten von der Corona-Krise betroffen ist bisher Südafrika betroffen – mit rund 180.000 Infektionen und 3.000 Toten.
- Nachrichtenagentur dpa