Längst abgelöst von einem anderen Tier Das Ende des Trüffelschweins
Von einem Trüffelschwein hat wohl jeder schon einmal gehört. Die Nutztiere kommen bei der Suche nach den teuren Speisepilzen zum Einsatz – so heißt es zumindest. Doch diese Annahme ist mittlerweile eher ein Mythos.
Trotz Inflation und gestiegener Preise für Lebensmittel sind Trüffel ein Luxus, auf den viele Menschen nicht verzichten wollen. Bei einem Kilopreis ab 200 Euro lassen sich Liebhaber den Gaumenschmaus auch einiges kosten. Doch liegt der hohe Preis wirklich daran, dass der unterirdisch wachsende Pilz aufwendig mithilfe von Schweinen gesucht werden muss?
Früher nutzten Trüffelsucher tatsächlich Schweine, um die begehrten Pilze aufzuspüren. Besonders weibliche Schweine wurden eingesetzt, da sie vom Duft des Trüffels, der dem Sexuallockstoff männlicher Schweine ähnelt, angezogen werden. Doch mit der Zeit wurden die Probleme mit dem Nutztier deutlich.
Ringkampf zwischen Mensch und Tier
Die Schweine fraßen die gefundenen Trüffel oft selbst. Um das zu verhindern, kam es regelmäßig zu einer Art Ringkampf zwischen Pilzsuchern und den häufig mehr als 200 Kilogramm schweren Tieren. Durch ihr intensives Graben beschädigten Trüffelschweine den Boden teilweise auch so schwer, dass keine Pilze mehr nachwachsen konnten. In Italien ist der Einsatz von Schweinen zur Trüffelsuche daher schon seit den 1980er-Jahren verboten.
Heute werden eher speziell ausgebildete Hunde für die Suche eingesetzt. Sie sind leichter zu trainieren und zu kontrollieren, verursachen weniger Schäden am Boden und zeigen kein Interesse daran, die Trüffel selbst zu fressen. Rassen wie der Lagotto Romagnolo, ein italienischer Wasserhund, gelten als besonders geeignet für diese Aufgabe.
Trüffelschweine gab es früher also tatsächlich, heute werden sie jedoch weitgehend durch Hunde ersetzt. Dass Trüffel so teuer sind, liegt aber nicht hauptsächlich an den Nutztieren, die sie aufspüren sollen. Trüffel sind schwer zu kultivieren, saisonabhängig und nur kurz haltbar. Daher werden für besonders begehrte Sorten Kilopreise bis zu 9.000 Euro aufgerufen.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- falstaff.com: "Trüffelsuche: Warum Hunde die neuen Stars sind"
- gustini.at: "Der Trüffelhund und das arme Trüffelschwein"