Erinnerung an Deutschen Herbst Berlin will historische "Landshut"-Maschine retten
Fast vierzig Jahre nach den dramatischen Ereignissen um die von einem palästinensischen Kommando entführte Lufthansa-Maschine "Landshut" gibt es in der deutschen Politik Bestrebungen, den flugunfähig in Südamerika gestrandeten Jet zu erhalten.
Es gehe darum, die Erinnerung an die "Landshut" und an eine schwierige Zeit wachzuhalten, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ).
Dramatischer Höhepunkt des Deutschen Herbsts
Die Entführung der "Landshut" ist ein zentrales Ereignis des sogenannten Deutschen Herbsts von 1977. Damals entführten und töteten RAF-Terroristen Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer, zeitgleich brachten mit ihnen verbündete palästinensische Täter die Passagiermaschine in ihre Gewalt.
Elitepolizisten der GSG 9 stürmten das Flugzeug schließlich in der somalischen Hauptstadt Mogadischu. Daraufhin töteten sich mehrere inhaftierte RAF-Mitglieder in ihren Gefängniszellen.
Jet ist "ein Stück Zeitgeschichte"
"Die 'Landshut' ist am Ende ihres aktiven Lebens in Lateinamerika gestrandet und wird nie wieder fliegen, aber sie ist doch eine lebendige Zeugin eines wichtigen Moments der Geschichte der jungen Bundesrepublik", sagte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD).
Dem Bericht zufolge steht die Maschine nach einem jahrzehntelangen Einsatz als Passagier- und Frachtflugzeug schon seit Jahren betriebsunfähig auf einem Flugplatz im brasilianischen Fortaleza. Im März soll sie angeblich zusammen mit anderen Flugzeugen versteigert werden, was womöglich auch zu ihrer Verschrottung führen könnte.
Fertige Pläne für einen Erwerb und einen Rücktransport nach Deutschland gibt es bislang anscheinend aber nicht. Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner forderte den Bund auf, bei der Versteigerung mitzubieten. Der Jet sei "ein Stück Zeitgeschichte", sagte sie.