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Nepal: Chaos nach Flugzeugabsturz – Zahlreiche Tote


Dutzende Tote im Himalaya
Aufnahmen zeigen die letzten Sekunden vor dem Absturz

Von dpa, afp, reuters, lw, RZ, nl, tos

Aktualisiert am 17.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Handyvideo zeigt Katastrophe: Die letzten Sekunden, bevor der Flieger abstürzte. (Quelle: t-online)
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Nach einem Flugzeugabsturz in Nepal schwindet die Hoffnung auf Überlebende. Hunderte Einsatzkräfte sind vor Ort.

In der nepalesischen Stadt Pokhara ist am Sonntagmorgen ein Passagierflugzeug abgestürzt. Der Koordinator der Rettungsarbeiten vor Ort korrigierte die Zahl der Todesopfer am Montagmorgen: Bisland seien 66 der 72 Menschen an Bord gefunden und zur Identifizierung in ein Krankenhaus gebracht worden. Anschließend würden die Leichen an die Angehörigen übergeben.

Noch am Sonntag hatte die betroffene nepalesische Yeti Airlines den Tod von 69 Menschen bestätigt. Dem Koordinator zufolge komme diese Differenz daher, dass Teams mehrere Teams in der Schlucht, in der das Flugzeugwrack liegt, nach Toten suchten und einige Leichen doppelt gezählt worden seien. An Bord der Maschine der Fluggesellschaft Yeti Airlines waren 68 Passagiere und vier Crew-Mitglieder.

Rettungsarbeiten dauern an

"Wir wissen im Moment nicht, ob es Überlebende gibt", sagte ein Airline-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Die Rettungsarbeiten seien im Gange. Rund 300 Polizisten und zusätzlich Armeeangehörige waren der Nachrichtenagentur dpa zufolge vor Ort.

Rettungskräfte kämpften nach dem Absturz gegen die aus dem Wrack aufsteigenden Flammen, dichter Rauch hing über der Schlucht. Trümmerteile waren im weiten Umkreis verstreut. Hunderte Neugierige versammelten sich rund um den Absturzort.

Sechs Kinder unter Passagieren

Wie Yeti Airlines auf Twitter mitteilte, waren an Bord neben 53 Fluggästen aus Nepal auch fünf Inder, vier Russen, zwei Koreaner, sowie je eine Person aus Irland, Australien, Argentinien und Frankreich. Sechs Passagiere seien demnach Kinder gewesen. Zur Ursache äußerte sich das Unternehmen zunächst nicht.

Der Absturz ereignete sich gegen 11 Uhr Ortszeit kurz vor der geplanten Landung nahe dem internationalen Flughafen von Pokhara in einer Schlucht. Der Flieger mit der Flugnummer YT691 war in der Hauptstadt Kathmandu in Zentralnepal gestartet. Die Flugzeit von dort nach Pokhara beträgt normalerweise circa 30 Minuten. Um 10.50 Uhr gab es den letzten Kontakt zum Cockpit, wie die Fluggesellschaft mitteilte.

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Aufnahmen zeigen Sekunden vor dem Absturz

Bei der Unglücksmaschine handelte es sich um eine ATR 72-500, ein Regionalverkehrsflugzeug für Kurzstrecken, das von einem Joint Venture der europäischen Airbus und Leonardo hergestellt wird. Die Flotte von Yeti Airlines besteht nach Unternehmensangaben aus sechs Fliegern dieses Typs. ATR teilte mit, sie würden bei den Untersuchungen mithelfen.

Im Internet verbreitete Aufnahmen zeigten ein tief fliegendes Flugzeug über einem Wohngebiet, das plötzlich nach links abkippt, bevor eine laute Explosion zu hören ist. Die Szenen sehen Sie auch oben im Video.

Der Ministerpräsident von Nepal, Pushpa Kamal Dahal, berief nach dem Absturz eine Dringlichkeitssitzung des Ministerrats ein, wie "Kathmandu Post" berichtete. Er habe das Innenministerium, das Sicherheitspersonal und alle Regierungsbehörden angewiesen, sofortige Rettungs- und Hilfsmaßnahmen einzuleiten.

Nepalesische Fluggesellschaften auf der schwarzen Liste der EU

Die Sicherheitsstandards in Nepals Luftverkehr sind angesichts unzureichender Ausbildung des Personals und mangelhafter Wartung der Maschinen niedrig. Die Europäische Union hat daher alle nepalesischen Fluggesellschaften aus ihrem Luftraum verbannt. Hinzu kommt, dass sich in dem Himalaya-Staat einige der abgelegensten und schwierigsten Landebahnen befinden. Das Wetter in Nepals Bergen kann schnell umschlagen und gefährliche Flugbedingungen schaffen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Pokhara liegt etwa 200 Kilometer nordwestlich von Kathmandu und ist Ausgangspunkt für zahlreiche Trekkingtouren im Himalaya, darunter die Annapurna-Runde. Das Annapurna-Massiv ist eine beliebte Wanderregion in dem Land.

Mehrere Abstürze in der Region

In der bergigen Region gab es schon mehrere Flugzeugabstürze. Im vergangenen Jahr starben bei einem Absturz auf der Flugroute Pokhara-Jomsom 22 Menschen, darunter zwei Deutsche. Im März 2018 waren beim Absturz einer Maschine der bangladeschischen Fluggesellschaft US-Bangla in der Nähe des internationalen Flughafens der Hauptstadt Kathmandu 51 Menschen ums Leben gekommen.

Das folgenschwerste Flugzeugunglück in Nepal hatte sich 1992 ereignet. Damals starben 167 Menschen an Bord einer Maschine von Pakistan International Airlines, als diese im Anflug auf den Flughafen Kathmandu abstürzte.

Verwendete Quellen
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