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Kreuzfahrtschiff saß fest: "Höllentrip" der "Viking Orion" endet in Sydney


800 Kreuzfahrt-Reisende saßen fest
"Höllentrip" beendet – Passagiere der "Viking Orion" erlöst

Von t-online, lw

Aktualisiert am 04.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Die Viking Orion im Hafen von Hong Kong (Archivbild): Seit dem 26. Dezember plagt ein Bewuchs des Schiffrumpfes Crew und Passagiere. Bis er beseitigt ist, können sie nicht an Land gehen.Vergrößern des Bildes
Die Viking Orion im Hafen von Hong Kong (Archivbild): Seit dem 26. Dezember plagt ein Bewuchs den Schiffrumpf. Jetzt gab es gute Neuigkeiten für Crew und Passagiere. (Quelle: Grant Rooney/ IMAGO)

Mehrere Stopps ließ ein Kreuzfahrtschiff in Australien aus, weil es von "maritimem Bewuchs" befallen war. Nun gibt es endlich gute Nachrichten für die Passagiere.

Das von einem Meeresbewuchs befallene Kreuzfahrtschiff "Viking Orion" hat am Dienstag (Ortszeit) im Hafen von Sydney angelegt – und die Passagiere durften ihren langersehnten Landgang machen. Wie auf einer Schiffstracker-Website zu sehen ist, liegt das Luxusschiff im Hafen von Johnstons Bay.

Ein Zwischenfall hatte die Reise zuvor überschattet: Am Rumpf wurde Meeresbewuchs entdeckt, auch "Bio Fouling" genannt. Dabei besiedeln Algen, Mikroorganismen und Pflanzen das Schiff. Dies kann zur Einschleppung und Verbreitung nicht-einheimischer Arten führen.

Der Befall konnte nur durch eine spezielle Reinigung beseitigt werden, die etwa 22 Kilometer vor der Küste der australischen Stadt Victor Habor durchgeführt wurde. Die rund 800 Passagiere und die Crew konnten währenddessen nicht an Land gehen.

Vier Halte sind entfallen

Das Kreuzfahrtschiff war einen Tag vor Heiligabend von Auckland in Neuseeland ausgelaufen und hatte am zweiten Weihnachtstag in Wellington Station gemacht. Die danach eigentlich vorgesehenen Stopps in Christchurch (Neuseeland), Dunedin (Neuseeland), Hobart (Tasmanien) und Adelaide (Australien) fielen aber aus, die Häfen verwehrten das Anlegen.

Dies sei notwendig gewesen, um die Gewässer vor "möglicherweise schädlichen Meeresorganismen" zu schützen, teilte das australische Fischereiministerium mit. Australien hat sehr strikte Regeln unter anderem in puncto Biosicherheitsrisiken, um seine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt zu schützen.

Nach der Reinigung in internationalen Gewässern legte die "Viking Orion" am Montagabend (Ortszeit) dann im Hafen von Melbourne in Südostaustralien an. Dort durften die Passagiere allerdings nur kurzzeitig von Bord, um die Einwanderungsbehörde aufzusuchen, wie unter anderem eine Passagierin, die sich auf Instagram Harley Manstan nennt, in einem Beitrag berichtete.

Auch andere Gäste posteten Fotos vom Aufenthalt in Melbourne – allerdings nicht bei der Erkundung der Stadt, wie eigentlich vorgesehen, sondern lediglich vor dem Schiff oder der Skyline.

Der Passagier Kenn Heydrick Fotos veröffentlichte nach Ankunft ein Foto aus Sydney. "Wir haben in Sydney angelegt. Ich bin sehr dankbar. Später gibt es eine Tour", schrieb er über seinen Besuch in der Hafenstadt, sichtlich erfreut über den langersehnten Landgang. Heydrick hatte Nutzerinnen und Nutzer zuvor über den Verlauf der außerplanmäßigen Reise auf dem Laufenden gehalten. Eine Frau, die ebenfalls von der außergewöhnlichen Luxuskreuzfahrt in den sozialen Medien berichtete, nannte die Reise etwa einen "Höllentrip".

Entschädigung für Passagiere

Die Reederei Viking Cruises hat derweil angekündigt, die Passagiere zu entschädigen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Alle Gäste erhalten demnach einen Gutschein in Höhe des Gesamtbetrages für künftige Reisen. Die Preise für eine 15-tägige Kreuzfahrt von Auckland nach Sydney, die am 10. Januar beginnt, liegen auf der Viking-Website derzeit zwischen 7.499 australischen Dollar (circa 4.850 Euro) und 23.999 australischen Dollar (etwa 15.520 Euro).

Die in Miami lebende Anwältin Julie Reby Waas, die acht Tage lang an Bord gestrandet war, sagte Reuters, das Verpassen der geplanten Zwischenstopps wie Tasmanien sei "enorm enttäuschend", werde sie aber nicht davon abhalten, wieder eine Kreuzfahrt zu unternehmen. "Ich glaube, die meisten Menschen auf dem Schiff haben einen kühlen Kopf und einen Sinn für Humor bewahrt", sagte sie. Dennoch hätten die meisten Passagiere es dann sattgehabt.

Die "Orion" von Viking ist das zweite Kreuzfahrtschiff, das im vergangenen Monat mit den neuseeländischen Behörden in Konflikt geraten ist. Die neuseeländischen Fischereibehörden hielten das Kreuzfahrtschiff "Coral Princess" im Dezember davon ab, in die neuseeländischen Gewässer einzufahren, nachdem sie Schnecken auf dem Schiffsrumpf gefunden hatten, berichtete Reuters.

Verwendete Quellen
  • reuters.com: "Passengers to be compensated after algae spoils Australia-New Zealand cruise" (englisch)
  • ships.com.ua: Schiffstracker
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