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Wesseling | Köln: Opfer-Familie sucht mit Video nach Todesfahrer von Sohn


Belohnung ausgesetzt
"Sei kein jämmerlicher Feigling": Familie sucht nach Todesfahrer

Von dpa
18.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Der Vater versucht den Todesfahrer seines Sohns per Video zu finden.Vergrößern des Bildes
Jürgen Sauerborn: Der Vater versucht den Todesfahrer seines Sohns per Video zu finden. (Quelle: Screenshot aus dem Video )
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Bald jährt sich die tödliche Fahrt eines noch unbekannten Täters. Die Familie des Opfers sucht diesen mit einem Video – und verspricht eine Belohnung.

Rund ein Jahr nach einem Unfall mit einem getöteten jungen Mann in Wesseling bei Köln geht die Familie des Opfers einen ungewöhnlichen Schritt: Mit einem emotionalen Video und einer Belohnung sucht sie selbst nach dem Todesfahrer.

In dem auf YouTube veröffentlichen Clip appellierte der Vater des Toten an den mutmaßlichen Täter, sich zu stellen. "Wir sind uns sicher, dass dich deine Tat belastet", sagt er dort in die Kamera. "Sei kein jämmerlicher Feigling, mache reinen Tisch, stelle dich der Polizei." Der Gesuchte wird dabei direkt angesprochen. "Ich frage dich: Hast du keine Albträume? Denkst du nicht täglich daran? Siehst du den Moment des Aufpralls nicht jeden Tag vor deinem geistigen Auge?", fragt der Vater.

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Für Hinweise, die zu dem Täter führen, setzte die Familie eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro aus. Sie bat darum, entsprechende Informationen direkt an die Kölner Polizei weiterzugeben. Mehrere Medien berichteten darüber.

Der 20-Jährige – er hieß nach Angaben der Familie Alexander und studierte Psychologie – war am 26. März 2023 in Wesseling als Fußgänger von einem Auto angefahren worden und später in einer Klinik an seinen schweren Verletzungen gestorben. Nach damaligen Angaben hatte ein Zeuge gegen 1.00 Uhr am Morgen einen lauten Knall gehört und dann aus seiner Wohnung heraus auf der Straße einen Menschen liegen sehen. Nach dem Fahrer wurde danach gefahndet – aber bislang ohne Erfolg.

Polizei: Hersteller und Typ des Fahrzeugs sind identifiziert

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft teilte am Montag mit, dass es aufwendige Ermittlungen gegeben habe. "Durch Zeugenvernehmungen und kriminaltechnische Untersuchungen von Bruchteilen von Fahrzeugkomponenten, die an der Unfallstelle gefunden wurden, konnten Hersteller und Typ des von dem nach wie vor unbekannten Täter geführten Pkw identifiziert werden", erklärte er.

Große Datenmengen seien erhoben und ausgewertet worden – unter anderem bei den Straßenverkehrsbehörden und verschiedenen Unternehmen der Automobilbranche. Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse dauere allerdings noch an. Parallel sei geplant, den Fall in einer der nächsten Ausgaben der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" vorzustellen. Zudem werde auch die Staatsanwaltschaft 3.000 Euro für sachdienliche Hinweise ausloben.

Die Polizei habe nach seiner Beobachtung ihr Bestes getan, um den Fall aufzuklären, sagte der Vater des 20-Jährigen, am Montag auf Anfrage – da gebe es nichts zu kritisieren. Der Auslöser für seinen Schritt in die Öffentlichkeit sei der bevorstehende Jahrestag des Todes seines Sohnes gewesen. Möglicherweise werde nicht der Täter aufgerüttelt – aber womöglich sein Umfeld. "Ich denke, das ist noch einmal ein Push", sagte er.

In der Mitteilung der Familie hieß es: "20 Jahre voller Lebensfreude – von einem auf den anderen Moment ausgelöscht. Uns bleiben nur noch schöne Erinnerungen an einen geliebten Sohn."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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