Drama um Steakhaus-Erbin Mögliche Entführung: Jetzt äußert sich die 13-jährige Tochter
Es geht um einen erbitterten Sorgerechtsstreit: Nach der möglichen Entführung von zwei Kindern einer deutschen Unternehmerin kommen neue Details ans Licht.
Dramatische Details im Sorgerechtsstreit der Unternehmerin Christina Block: In einem Interview mit der "Zeit" hat der Vater, Stephan Hensel, erstmals die gemeinsamen Kinder sprechen lassen. An einem unbekannten Ort in Dänemark berichtete die minderjährige Tochter, wie sie und ihr jüngerer Bruder in der Silvesternacht entführt worden sein sollen. Während die 13-Jährige sprach, habe der Zehnjährige dabei gesessen und ihr hin und wieder beigepflichtet.
Die Tochter erzählte der Zeitung, dass sie und ihr Bruder von Maskierten in den Fußraum eines Autos geworfen und in einen Wald gebracht wurden. Dort sollen ihnen Kapuzen ins Gesicht gezogen worden sein und sie seien geknebelt und gefesselt worden. Anschließend seien sie zu Fuß weitergegangen. Die Kinder hätten versucht, sich zu wehren. Einer der Entführer habe Deutsch gesprochen und ihnen gesagt, alles werde gut, sie kämen zu ihrer Mutter.
Die jahrelange Auseinandersetzung um das Sorgerecht für zwei der vier Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block und ihrem Ex-Mann ist nach wie vor ungelöst. Seit einem Besuch im Sommer 2021 soll Hensel drei der gemeinsamen Kinder bei sich behalten haben, so Blocks Aussage, obwohl ein Hamburger Gericht vorläufig das Aufenthaltsbestimmungsrecht auf die Mutter übertragen hatte. Hensel hingegen sagt, dass die Kinder freiwillig bei ihm seien. Lesen Sie hier mehr zu den Hintergründen des Sorgerechtsstreits. Das vierte Kind, ein 15-jähriges Mädchen, lebt bei Block in Hamburg.
In der Silvesternacht haben laut Angaben der dänischen Polizei Unbekannte Blocks Ex-Mann in Süddänemark nahe der deutschen Grenze angegriffen und die zwei jüngsten Kinder mitgenommen. Anschließend stellte sich heraus, dass sich die Kinder bei ihrer Mutter in Hamburg befanden, teilte die dänische Polizei weiter mit.
Dann soll auf einmal die Mutter aufgetaucht sein
Mehrfach seien sie nach GPS-Trackern durchsucht worden, berichtet die Tochter der "Zeit". Ihr sei eine Kette vom Hals gerissen worden. Auf einem Rastplatz hätten sie in einen Wagen steigen müssen. Vermummte Personen hätten bei ihnen gesessen.
Bei ihrer Ankunft in Süddeutschland einen Tag später hätten sie zunächst in einer Scheune und dann in einem Zimmer eines Bauernhofs warten müssen. Sie habe einen Mann auf Deutsch von "15.000" sprechen hören. Am nächsten Tag seien ihre Mutter und ältere Schwester aufgetaucht und gemeinsam seien sie von einem vermummten Mann Richtung Hamburg gefahren worden.
Über die Details der Entführung war bislang nichts bekannt. Ob die Erzählung der Tochter der Wahrheit entspricht, muss die Polizei nun ermitteln. Laut ihrem Anwalt bestreitet Block eine Beteiligung an der gewaltsamen Rückholaktion in der Silvesternacht. Zu den jüngsten Aussagen der Kinder wolle man sich aufgrund laufender Ermittlungen nicht äußern, hieß es laut dem Bericht der Familie.
Schwere gegenseitige Vorwürfe
Zu den jüngsten Aussagen der Kinder wird jedoch Blocks Anwalt Otmar Kury aus Hamburg von der "Bild" zitiert: "Erneut versucht der durch die Staatsanwaltschaft Hamburg wegen der Entziehung der beiden Kinder angeklagte Hensel die schutzbedürftigen, minderjährigen Kinder öffentlich vorzuführen, um sich in der Öffentlichkeit ein besseres Bild zu ergattern und die wehrlosen Kinder zur weiteren unberechtigten Diskreditierung der Kindesmutter zu missbrauchen."
Die Privat- und Geschäftsräume der Familie Block wurden Anfang des Jahres durchsucht. Block ist die Tochter des Gründers der Restaurantkette "Block House". Sie ist seit 2021 mit dem Fernsehmoderator Gerhard Delling liiert. Hier lesen Sie mehr zu ihrem Leben.
Nachdem das Oberlandesgericht Hamburg eine einstweilige Anordnung erlassen hatte, nach welcher die Kinder zu ihrem Vater zurückkehren mussten, sind sie mittlerweile wieder in dessen Obhut in Dänemark. Daher darf auch der Vater entscheiden, ob sie mit der Presse sprechen. Anwesend sei auch die Älteste der vier Block-Geschwister gewesen, heißt es in dem Bericht der "Zeit". Sie werde im Februar volljährig und entscheide selbst darüber, wo sie lebt und mit wem sie spricht.
- zeit.de: Kampf um die Kinder (kostenpflichtig)
- bild.de: "Wurden die Block-Kinder gefesselt und geknebelt?"
- ndr.de: "Entführung? Kinder von "Block House"-Erbin sind bei ihrer Mutter"
- Nachrichtenagentur dpa