Nach Schüssen in Gummersbach Polizei ermittelt wegen verletzten Passanten
In der Stadt in Nordrhein-Westfalen feuert die Polizei Schüsse ab. Eine unbeteiligte Passantin ist bei dem Einsatz verletzt worden.
Polizisten haben mitten in einer Einkaufsstraße in Gummersbach bei Köln mehrmals auf einen bewaffneten Mann geschossen und ihn schwer verletzt. Der 30-Jährige habe zuvor einen Beamten mit einem Messer im Gesicht verletzt. Der 30-Jährige ist außer Lebensgefahr. Er liege noch im Krankenhaus, sein Zustand sei stabil, teilte der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, Ulrich Bremer, am Mittwoch mit.
Zudem seien zwei Passanten bei dem Vorfall am Dienstag in der Fußgängerzone durch Kugeln verletzt worden: Ein 43-Jähriger sei am Gesäß getroffen worden und befinde sich im Krankenhaus. Ein 74-Jähriger hat einen Streifschuss am Oberkörper erlitten und sei ambulant versorgt worden. Zunächst war nur von einem verletzten Unbeteiligten die Rede gewesen.
Die Polizisten seien am Dienstagmittag alarmiert worden, weil der 30-Jährige "nach einem angezeigten räuberischen Diebstahl in einem nahe gelegenen Supermarkt überprüft werden sollte", schrieben die Ermittler.
Polizei prüft, ob sich die Beamten strafbar gemacht haben
"Wer wann wie oft wohin geschossen hat, ist Gegenstand intensiver Ermittlungen", erklärte Oberstaatsanwalt Bremer. Der 30-Jährige sei mehrfach getroffen worden. Gegen ihn wird wegen räuberischen Diebstahls, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Ob sich die beteiligten Beamten strafbar gemacht haben, untersucht aus Neutralitätsgründen die Polizei in Köln. Dabei geht es laut Staatsanwaltschaft vor allem um die Frage, ob die Beamten aus Notwehr handelten. Die Kölner Polizei befragt dazu Zeugen und wertet Videos von Passanten aus. Mit zeitnahen Ermittlungsergebnissen sei nicht zu rechnen.
Der Vorfall in Gummersbach wird auch Thema im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags. Die SPD-Fraktion hat für die Sitzung am 23. November einen mündlichen Bericht der Landesregierung angefordert.
- Nachrichtenagentur dpa