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Überfall auf Geldtransporter im Saarland: Drei Festnahmen nahe Paris


Filmreifer Raub im Saarland
Geldtransporter explodiert – Verdächtige im Ausland geschnappt

Von t-online, dpa, afp, lw, RZ, nl, fho

Aktualisiert am 14.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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In Flammen: Der Geldtransporter brennt lichterloh – Augenzeugen filmen die heftigen Explosionen. (Quelle: t-online)

Unbekannte haben am Freitag einen Geldtransporter im Saarland ausgeraubt. Nun hat die Polizei in Frankreich mehrere Personen festgenommen.

Nach dem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter im saarländischen Saarlouis sind nahe Paris fünf Menschen festgenommen worden. Das berichtet die Zeitung "Le Parisien". Zwei der Verdächtigen sollen direkt an dem Überfall beteiligt gewesen sein, berichtete die Zeitung am Samstag unter Verweis auf Justizquellen. Demnach handelt es sich um Mitglieder der organisierten Kriminalität in Frankreich, die bereits in der Vergangenheit wegen ähnlicher Taten verurteilt wurden.

"Es handelt sich um ältere Bankräuber, die über ein anerkanntes Know-how in diesem Bereich verfügen", zitierte die Zeitung eine Quelle aus dem Umfeld der Ermittlungen. Zwei weitere Festgenommene sollen zum selben Team gehören. Der fünfte Täter soll sich am Rande des Geschehens befunden haben. Zu den Festnahmen durch Spezialkräfte der Polizei kam es demnach am Freitagabend in Epinay und Saint-Denis nahe der französischen Hauptstadt.

Am Freitag hatten mehrere Räuber den Geldtransporter im Saarlouiser Stadtteil Lisdorf überfallen. Dabei kam es zu einem Schusswechsel und einer Explosion beim Aufsprengen des Transporters. Sie erbeuteten Bargeld und flüchteten nach Polizeiangaben in Richtung der französischen Grenze. Nach Polizeiangaben wurden dabei mehrere Polizisten und ein Sicherheitsmann verletzt.

Offenbar acht Millionen Euro geladen

Wie die "Bild" meldete, soll der Transporter acht Millionen Euro geladen haben. Die Polizei äußerte sich bislang nicht dazu, wie viel Geld erbeutet wurde. Der Überfall sorgte für einen Großeinsatz, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Täter warteten demnach in einem Kleinwagen an einer Kreuzung auf den Transporter. Als dieser abbog, rammten sie das Fahrzeug und stoppten es. Anschließend eröffneten sie das Feuer.

Den Angaben zufolge kam es fast zeitgleich im Heckbereich des Transporters zu einer Explosion. Dadurch gerieten beide Autos sowie weitere danebenstehende in Brand und wurden beschädigt. Am Tatort seien mehrere leere Patronenhülsen gefunden worden. Die Gruppe floh vom Tatort.

Wie die Zeitung "Le Républicain Lorrain" berichtete, wurde im lothringischen Boulay ein ausgebranntes Auto gefunden, bei dem es sich um den Fluchtwagen der Täter handeln könnte. Boulay liegt an der Landstraße von Saarlouis nach Metz unweit der Auffahrt auf die Autobahn A4 nach Paris.

Polizei sucht nach Zeugen

Ein Augenzeuge berichtete der "Bild", einer der Täter habe mit einem Kalaschnikow-Maschinengewehr zweimal auf die Windschutzscheibe des Transporters geschossen. Zudem sollen die Täter eine Polizeisperre durchbrochen haben. Angeblich sollen mindestens drei Personen an dem Überfall beteiligt gewesen sein.

Ob die Verletzten Schussverletzungen erlitten, ist unklar, auch, was die Explosion verursachte, die die Hintertüren des Transporters aufsprengte und weitere Autos beschädigte. Kriminaltechniker sollen diese untersuchen und herausfinden, ob und was für ein Sprengsatz dabei zum Einsatz kam.

Derart spektakuläre Raubüberfälle sind eine Seltenheit

Laut Polizeisprecher soll nun auch der Schusswechsel rekonstruiert werden. Ob daran die Polizei beteiligt war, gelte es zu ermitteln. Gegenstand der Ermittlungen ist ebenfalls, mit was für einem Waffentyp die Räuber schossen. Die Polizei sucht nach möglichen Zeugen. Bürgerinnen und Bürger, die direkt von dem Vorfall betroffen wurden, können sich per Telefon an eine psychosoziale Betreuung wenden.

Der Polizeisprecher zufolge sind derart spektakuläre und gefährliche Raubüberfälle eine Seltenheit – wohl auch wegen des hohen Risikos. Im Juli des vergangenen Jahres überfielen Unbekannte einen Geldtransporter in Köln, beschossen diesen und flüchteten schließlich ohne Beute. In Berlin gab es in den vergangenen Jahren eine Reihe von Überfällen auf Geldtransporter – im Februar 2021 erbeuteten als Müllmänner verkleidete Kriminelle etwa 650.000 Euro.

Verwendete Quellen
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