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Zypern: Falsche Vergewaltigungsvorwürfe – 19-jährige Britin verurteilt


Protest von Frauenrechtlerinnen
Falsche Vergewaltigungsvorwürfe – Britin in Zypern verurteilt

Von afp, dpa
30.12.2019Lesedauer: 2 Min.
Proteste vor dem Gericht in Zypern: Eine 19-jährige Britin (2.v.r.) hatte im Juli angegeben, von mehreren israelischen Männern vergewaltigt worden zu sein.Vergrößern des Bildes
Proteste vor dem Gericht in Zypern: Eine 19-jährige Britin (2.v.r.) hatte im Juli angegeben, von mehreren israelischen Männern vergewaltigt worden zu sein. (Quelle: Philippos Christou/dpa)

Im Juli behauptete eine 19-jährige Britin, im Zypern-Urlaub von zwölf Männern vergewaltigt worden zu sein. Der Fall löste eine scharfe Kontroverse aus, jetzt hat ein Gericht die Frau der Falschaussage für schuldig befunden.

Ein Gericht in Zypern hat eine junge Britin schuldig gesprochen, zwölf israelische Touristen fälschlicherweise der Gruppenvergewaltigung beschuldigt zu haben. Ihre Aussagen seien falsch gewesen, befand der Richter am Bezirksgericht in Paralimni am Montag. Das Strafmaß soll am 7. Januar verkündet werden.

Die damals 19 Jahre alte britische Urlauberin hatte Mitte Juli zwölf israelische Urlauber im Alter zwischen 15 und 18 Jahren beschuldigt, sie in ihrem Hotel im Ferienort Agia Napa vergewaltigt zu haben. Doch schon bald kamen Zweifel an ihren Angaben auf, und die Israelis wurden wieder freigelassen. Stattdessen musste sich die junge Frau wegen "Erregung öffentlichen Ärgernisses" vor Gericht verantworten. Ihr drohen bis zu ein Jahr Haft und rund 1.700 Euro Geldstrafe.

Anwaälte: Britin nahm Vorwürfe unter Zwang zurück

Die junge Britin hatte auf nicht schuldig plädiert. Ihre Anwälte gaben vor Gericht an, ihre Mandantin habe die Vergewaltigungsvorwürfe unter Zwang wieder zurückgenommen. Gleichzeitig kritisierten sie die Art und Weise, wie die Ermittlungen geführt worden seien. Dagegen bescheinigte der Richter den Polizisten, sich korrekt verhalten und keinerlei Druck ausgeübt zu haben.

Auf die Frage, warum sie die Männer beschuldigt hat, soll die Frau angegeben haben, verärgert gewesen zu sein, als sie bemerkte, dass sie beim Sex gefilmt worden war. Neben ihrer Aussage hätten auch die Auswertung von Handydaten und die Spurensicherung ergeben, dass die Behauptungen der Frau nicht mit ihren Angaben übereinstimmten, berichteten zyprische Medien unter Berufung auf Justizkreise.

Vor dem Gericht demonstrierten mehr als ein Dutzend Frauenrechtlerinnen mit Mundbinden, auf denen zugenähte Lippen zu sehen waren. Sie kritisieren die Art und Weise, wie in Zypern mit Vergewaltigungsfällen und ihren Opfern umgegangen wird. Auch Menschenrechtsgruppen warfen der Polizei und den Medien vor, die junge Frau schlecht behandelt und erniedrigt zu haben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa
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