Kamerun gegen Komoren Mindestens acht Tote durch Massenpanik bei Afrika-Cup-Spiel
48.000 Menschen sind beim Afrika-Cup für das Achtelfinale zugelassen. Weil offenbar mehr Leute ins Stadion wollen, kommt es zu einer Massenpanik mit mehreren Toten und zahlreichen Verletzten.
Der Einzug von Gastgeber Kamerun ins Viertelfinale beim Afrika-Cup ist vom Tod mehrerer Menschen bei einer Massenpanik vor dem Fußballspiel überschattet worden. Laut eines vorläufigen Berichts des Gesundheitsministeriums wurden bislang "acht Todesfälle" bei dem Vorfall am Montagabend verzeichnet. Darunter waren demnach zwei Frauen, vier Männer, ein Kind sowie eine weitere Person, die von der Familie mitgenommen worden sei.
Zahlreiche Menschen hatten vor dem Spiel zwischen den Nationalmannschaften von Kamerun und den Komoren versucht, in das Stadion in der Hauptstadt Jaunde zu gelangen. Dabei kam es den Organisatoren des Fußballturniers zufolge zu einem "Gedränge".
Baby unter den Verletzten
Das Staatsfernsehen hatte nach dem Spiel zunächst berichtet, es gebe ein "halbes Dutzend Tote und Dutzende Verletzte". Das Gesundheitsministerium erklärte später, die Opfer seien "sofort" in Krankenwagen transportiert worden, aber "starker Straßenverkehr verlangsamte den Transport".
Unter den Verletzten, zu deren genauer Zahl die Regierung keine Angaben machte, befand sich demnach auch ein Baby. Dieses befinde sich im Krankenhaus in einem "medizinisch stabilen" Zustand.
Kameruns Gesundheitsminister Manaouda Malachie veröffentlichte auf Twitter Bilder, die ihn beim Besuch eines Krankenhauses zeigen, in dem die Verletzten behandelt werden. "Es wird alles getan, um sie kostenlos zu versorgen und ihnen die beste Unterstützung zukommen zu lassen", schrieb er dazu.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Zehntausende versuchten, das Spiel anzusehen
Den Angaben zufolge sollen 50.000 Menschen versucht haben, sich das Spiel anzusehen. Ins Stadion passen 60.000 Besucher, wegen der Corona-Vorgaben durften aber nur 80 Prozent der Plätze (48.000) gefüllt werden.
Das Spiel von Kamerun gegen die Komoren (2:1) hatte um 20.00 Uhr MEZ begonnen; zunächst gab es keine Informationen über Zwischenfälle. Für Kamerun stand auch Bundesliga-Profi Eric-Maxim Choupo-Moting vom FC Bayern München auf dem Platz.
Fußballverband leitet Untersuchung ein
Der afrikanische Fußballverband CAF teilte mit, man sei über den Vorfall informiert und sammle weitere Informationen. Man sei im Austausch mit der Regierung Kameruns und dem lokalen Organisationskomitee. Generalsekretär Veron Mosengo-Omba sei für einen Besuch von Verletzten ins Krankenhaus geschickt worden.
Kamerun ist nach 1972 erst zum zweiten Mal Gastgeber des Afrika-Cups. Schon 2019 sollte das Land in der Mitte des Kontinents Gastgeber sein, bekam das Turnier aber wieder entzogen, weil es Bedenken gab, die Stadien würden nicht geeignet sein. Ägypten richtete das Gegenstück zur Europameisterschaft damals aus.
- Nachrichtenagenturen afp und dpa