Tragödie in Nordmazedonien Brand in Corona-Station – mindestens 14 Tote
In einer Klinik für Corona-Patienten in Nordmazedonien ist ein Feuer ausgebrochen. Mindestens 14 Patienten kamen dabei ums Leben – und die Zahl der Todesopfer könnte noch steigen.
Bei einem Brand in einem behelfsmäßigen Corona-Krankenhaus in Nordmazedonien sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Die Ermittlungsbehörden hätten Autopsien zur Identifizierung aller Leichen angeordnet, teilte die Staatsanwaltschaft in Skopje am Donnerstag mit. Untersucht werde, "ob es weitere Tote gibt". Der Brand war am Mittwoch nach einer Explosion in der Behelfsklinik in der Stadt Tetovo im Nordwesten des Landes ausgebrochen.
Ministerpräsident Zoran Zaev sprach auf Facebook von einer "großen Tragödie". Das Feuer sei durch eine Explosion ausgelöst worden. Die Ursachen würden noch ermittelt. "Das Feuer wurde gelöscht, aber auch viele Menschenleben wurden ausgelöscht", schrieb Zaev. Möglicherweise sei ein Sauerstofftank explodiert, hieß es in Medienberichten.
Wasserrohre sind geschmolzen
Wie der private Sender TV Telma unter Berufung auf Einsatzkräfte und Augenzeugen berichtete, breiteten sich die Flammen in der Container-Anlage des Notkrankenhauses in Windeseile aus. Aufgrund der enormen Temperatur sollen sogar die Wasserrohre aus Metall geschmolzen sein.
Nach Angaben der Feuerwehr war das Feuer am späten Mittwochnachmittag ausgebrochen. Die Einsatzkräfte brauchten demnach rund 45 Minuten, um den Brand zu löschen. Der Bau der Corona-Station vor einem Krankenhaus in Tetovo hatte im Dezember begonnen. Mit der Einrichtung der provisorischen Klinik in der 50.000-Einwohner-Stadt wollten die Behörden das fragile Gesundheitssystem des Balkanlandes zu entlasten.
Die Klinik war im Baukastenformat aufgebaut worden. Dies habe dazu geführt, dass das Feuer sich so stark ausgebreitet habe, sagte der stellvertretende Feuerwehrchef von Tetovo, Saso Trajcevski, einem örtlichen Fernsehsender. Es sei viel Plastik verbrannt. "Wir haben Opfer rausgeholt, während wir die Flammen gelöscht haben."
In Nordmazedonien hat die Corona-Pandemie wegen der niedrigen Impfquote zuletzt wieder an Fahrt aufgenommen. In dem Balkanland mit etwas mehr als zwei Millionen Einwohnern sind nur 26 Prozent der Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Die 14-Tage-Ansteckungsrate pro 100.000 Einwohner lag nach den letzten Angaben bei 634.
- Nachrichtenagentur dpa