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Türkei: Touristen und Einwohner per Boot aus Flammen gerettet


Verheerende Brände
Türkei: Touristen per Boot vor Flammen gerettet

Von afp, dpa
01.08.2021Lesedauer: 3 Min.
Sanitäterinnen helfen einer evakuierten Frau in Bodrum (Archivbild vom Donnerstag): In der türkischen Stadt mussten erneut Hunderte Menschen mit Booten vor Waldbränden gerettet werden.Vergrößern des BildesSanitäterinnen helfen einer evakuierten Frau in Bodrum (Archivbild vom Donnerstag): In der türkischen Stadt mussten erneut Hunderte Menschen mit Booten vor Waldbränden gerettet werden. (Quelle: IHA/ap-bilder)
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Der südöstliche Mittelmeerraum kämpft weiter mit verheerenden Waldbränden. In einem türkischen Touristenort mussten Hunderte Menschen per Boot vor den Flammen gerettet werden.

Wegen der Brände im Süden der Türkei sind am Sonntag erneut ausländische Urlauber und Einheimische in Sicherheit gebracht worden. Im Touristenort Bodrum wurde laut dem Sender CNN Türk ein ganzes Viertel evakuiert, da die Flammen durch starke Winde aus dem nahe gelegenen Bezirk Milas angefacht wurden. 540 Menschen mussten demnach per Boot in Sicherheit gebracht werden, weil die Straßen nicht mehr benutzbar waren.

Auch im Urlaubsort Antalya gab es laut dem Sender NTV Evakuierungen. Bei den vor fünf Tagen ausgebrochenen Bränden im bei Touristen beliebten Süden der Türkei sind bislang acht Menschen ums Leben gekommen – sieben in Antalya, einer in Marmaris.

Die schlimmsten Brände seit langem

Für die Türkei sind es die schlimmsten Brände seit gut einem Jahrzehnt. Seit Jahresbeginn wurden nach Behördenangaben fast 95.000 Hektar Fläche durch Brände zerstört. In den Jahren 2008 bis 2020 waren es im selben Zeitraum durchschnittlich nur rund 13.000 Hektar.

107 der 112 Waldbrände sind laut dem türkischen Minister für Land- und Forstwirtschaft, Bekir Pakdemirli, inzwischen unter Kontrolle. In den Touristenregionen Antalya und Mugla wüten die Brände, angefacht durch Winde und Hitze, aber immer noch.

Im vergangenen Monat waren die Temperaturen in der Türkei auf Rekordwerte geklettert: Im anatolischen Cizre wurden am 20. Juli 49,1 Grad gemessen. Und die Hitze wird voraussichtlich anhalten: Am Montag wird in Antalya eine Temperatur von 40 Grad erwartet.

Italien: Kampf gegen Flammen hält an

Auch in Italien geht der Kampf gegen die Waldbrände weiter. Hunderte Feuerwehrleute haben am Sonntag allein auf Sizilien gegen die Flammen gekämpft. Etwas mehr als 800 Menschen seien im Einsatz, teilte die Feuerwehr am Vormittag mit. In den zurückliegenden zwölf Stunden seien die Helfer mehr als 230 Mal wegen Buschfeuern ausgerückt.

Landesweit flogen Löschflugzeuge aus der nationalen Flotte Einsätze im Kampf gegen die Flammen. Neben einigen Provinzen in Sizilien visierten sie auch Ziele in Kalabrien an der italienischen Stiefelspitze und in der Adriaregion Apulien an.

Auch Ferienanlagen betroffen

Auf Sizilien brannte es besonders um die Großstadt Catania – dort waren auch Ferienanlagen betroffen. Bürgermeister Salvatore Pogliese schrieb von "komplett zerstörten" Bereichen im Süden der Stadt. Am Samstag brach zudem der Vulkan Ätna aus, an dessen Fuß die Stadt liegt. Die Eruption begann am Abend und zog sich bis in die Nacht zu Sonntag.

Auf Sizilien herrschten in den vergangenen Tagen Temperaturen um 40 Grad Celsius. Wegen Trockenheit, Hitze und starken Winden verbreiteten sich die Flammen rasch. Einige Feuer wurden auf Brandstiftung zurückgeführt.

Italiens Ministerpräsident Mario Draghi unterschrieb am Sonntagvormittag ein Dekret, mit dem Sizilien weitere Unterstützung aus anderen italienischen Regionen bekommen soll. Der sizilianische Regionalpräsident Nello Musumeci hatte die Hilfe gefordert. Der Zivilschutzbehörde zufolge sollen Teams aus Südtirol, der Lombardei, dem Piemont und Venetien entsendet werden.

Norditalien kämpft mit Regenmassen

Anders ist die Lage im Norden Italiens. Dort hatten heftige Regenfälle unter anderem in Südtirol für vollgelaufene Keller, Überschwemmungen und umgestürzte Bäume gesorgt. Im Sarntal nördlich von Bozen dokumentierte die Feuerwehr in einem Video Blitzeinschläge. Die Zivilschutzbehörde Italiens hatte zuvor eine Unwetterwarnung für den Norden verschickt. Besonders gefährdet waren demnach auch die Voralpenregionen im Norden der Lombardei und um den Comer See.

Der Landwirtschaftsverband Coldiretti rechnete mit einem Schaden von mehreren Millionen Euro für die Landwirte in Norditalien. Bei den Unwettern habe Hagel Olivenbäume und Maisfelder beschädigt sowie den Obst- und Gemüseanbau beeinträchtigt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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