Hunderttausende in Isolation Leere Regale – jetzt ändern die Briten die Corona-Regeln
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Medien sprechen schon von einer "Pingdemic": Weil immer mehr Briten nach einer Risikobegegnung in Isolation müssen, kommt es zu Personalengpässen und leeren Regalen. Jetzt wird reagiert.
Die britische Regierung hat kurzfristig Ausnahmeregelungen für Mitarbeiter im Lebensmittelhandel eingeführt, die Kontakt mit Corona-Infizierten hatten. Mitarbeiter in Lebensmittel-Verteilzentren sind nun von der Pflicht zur Selbstisolation ausgenommen und müssen stattdessen regelmäßige Coronatests durchführen. Hintergrund sind Personalengpässe und mancherorts leere Supermarktregale.
Zuvor waren immer mehr Menschen per Corona-Warnapp oder von Mitarbeitern des Gesundheitsdiensts "gepingt" worden – also als Kontaktpersonen identifiziert und zur häuslichen Quarantäne aufgefordert worden. Schätzungen zufolge sind 1,7 Millionen Briten betroffen. Das führt in vielen Bereichen zu Personalengpässen. Beispielsweise wurden Tankstellen geschlossen und Schüler vorzeitig in die Sommerferien geschickt. Britische Medien sprechen daher von einer "Pingdemic".
In Großbritannien steigen die Infektionszahlen seit Wochen wieder an. Das wird vor allem auf die starke Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zurückgeführt. Hinzu kommt, dass die britische Regierung für den größten Landesteil England inzwischen fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben hat. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 488 angegeben.
- Nachrichtenagentur dpa