Entführung in NRW Mutter und Sohn weiter vermisst - Suche auch im Ausland
Meckenheim (dpa) - Nach einer mutmaßlichen Entführung in Meckenheim bei Bonn sucht die Polizei weiter nach einer vermissten Mutter und ihrem dreijährigen Sohn. Auch am Freitag fehlten von der 34-Jährigen und dem Jungen jede Spur, wie die Polizei mitteilte.
Der zunächst festgenommene Ehemann wurde am Freitagnachmittag wieder freigelassen. Dem 39-Jährigen habe nach bisherigen Ermittlungen "keine direkte Beteiligung an dem Tatgeschehen" nachgewiesen werden können, hieß es. Die Ermittlungen laufen demnach weiter.
Zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, dass der von der Familie getrennt lebende Vater im Verdacht stehe, die beiden verschleppt zu haben - er hatte aber zu ihrem Aufenthaltsort geschwiegen. Die Polizei schließt inzwischen nicht aus, dass Mutter und Kind von unbekannten Mittätern ins Ausland gebracht wurden, und hat eine internationale Fahndung eingeleitet.
Zeugen hatten beobachtet, dass mehrere Personen die Frau und den Jungen am Donnerstagvormittag gegen deren Willen in ein Auto zerrten, das dann wegfuhr. Unter den Tätern soll nach ersten Angaben der Ermittler vom Donnerstag der Ehemann und Vater des Kindes gewesen sein. Der Mann soll bei der Tat von zwei Frauen unterstützt worden sein.
Nach bisherigen Ermittlungen hatte die 34-Jährige ihren Mann im vergangenen November verlassen. Er soll demnach gewalttätig geworden sein. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung wohnten die Frau und der Junge in Meckenheim in einem Mutter-Kind-Haus. Laut Polizei steht in Kürze eine gerichtliche Entscheidung hinsichtlich des Sorgerechtes für den gemeinsamen Sohn an. Zur Nationalität des Mannes machte die Polizei zunächst keine Angaben.
Der 39-Jährige war nach einer sofort eingeleiteten Fahndung am Donnerstagnachmittag in seiner Wohnung in Ratingen vorläufig festgenommen worden. Bei der Suche nach dem Auto und den verdächtigen Frauen setzte die Polizei auch einen Hubschrauber ein. An der Entführung könnten noch weitere Täter beteiligt sein.