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Corona-Studie aus Israel: Biontech-Geimpfte sind offenbar nicht ansteckend


Studien aus Israel
Biontech-Geimpfte können andere offenbar nicht mehr anstecken

Von afp, dpa, ds

Aktualisiert am 21.02.2021Lesedauer: 2 Min.
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Animation zeigt weltweite Unterschiede: Wie viele Impfstoffdosen bisher verabreicht wurden und ab wann Herdenimmunität auf der ganzen Welt eintreten könnte. (Quelle: t-online)

Der Biontech-Impfstoff ist noch wirksamer als gedacht: Durch das Vakzin werden schwere Krankheitsverläufe nahezu ausgeschlossen – Übertragung auf Nicht-Geimpfte offenbar ebenso.

Extrem hohe Schutzwirkung – offenbar auch vor einer Verbreitung des Virus: Der Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer ist offenbar noch wirksamer als gedacht. Der Wirkstoff sei "hocheffektiv" bei der Verhinderung von Infektionen mit Sars-CoV-2, heißt es nun in einem Manuskript zu einer Studie der beiden Hersteller zusammen mit dem israelischen Gesundheitsministerium. Allerdings schreiben die Studienautoren auch, dass ihre Herangehensweise dazu führen könnte, dass der Effekt der Impfung auf Infektionen überschätzt wird.

Die Studienergebnisse sind schwierig zu beurteilen. Das Manuskript wurde israelischen Journalisten des Internetportals "ynet" zugespielt und ist nicht offiziell veröffentlicht, weder auf einem Preprint-Server noch in einem von Fachexperten begutachteten Fachjournal. Es liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Biontech wollte das Dokument auf Anfrage am Sonntag nicht kommentieren. Auch das Gesundheitsministerium äußerte sich nicht dazu.

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Lauterbach: "Rückkehr zum normalen Leben möglich"

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach äußerte sich bereits positiv zu den Studienergebnissen. "Diese Auswertungen sind von großer Bedeutung. Sie sind der erste klare Hinweis darauf, dass man sich nach der Impfung nicht ansteckt und auch nicht ansteckend ist", führt er aus. Damit würde die Impfung eine Herdenimmunität tatsächlich ermöglichen – "und die Rückkehr zum normalen Leben möglich machen".

Israels Corona-Beauftragter Nachman Asch sagte dem Armeesender am Sonntag, die Daten seien mit Vorsicht zu genießen: "Wir wissen noch nicht genug über Infektionen, das ist der große Unbekannte." Es sei klar, dass die Impfung schwere Krankheitsverläufe verhindere. "Ich weiß aber nicht, in wieweit sie verhindert, dass Geimpfte das Virus in sich tragen und weitergeben." Er hoffe, dass man in den kommenden Wochen mehr darüber herausfinden werde.


Das israelische Gesundheitsministerium präsentierte am Sonntag zudem neue Daten über den Schutz des Vakzins: Demnach seien zwei Wochen nach der zweiten Impfung 95,8 Prozent weniger Infektionen festgestellt worden als bei nicht geimpften Menschen. Bereits eine Woche nach der zweiten Dosis lag die Wirksamkeit bereits bei 91,9 Prozent. Laut der Studie schützt der Impfstoff zwei Wochen nach der zweiten Dosis zudem zu 99,2 Prozent vor einer schweren Erkrankung und zu 98,9 Prozent vor einem tödlichen Verlauf.

Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Chesi Levy, sagte, die Daten zeigten einen signifikanten Rückgang der Krankheits- und Todesfälle. "Wir sind das erste Land der Welt, das die Wirkung des Corona-Impfstoffs in der realen klinischen Welt nachweisen konnte."

Die Daten der Studie gehen auf landesweite Erhebungen zurück. Israel, das eine Bevölkerung von rund 9,3 Millionen Menschen hat, fährt eines der ehrgeizigsten Impfprogramme der Welt. Regierungschef Benjamin Netanjahu erwartet, dass in zwei Wochen 95 Prozent der Bürger ab dem Alter von 50 Jahren geimpft sein werden. Vor diesem Hintergrund dürfen Schulen und viele Läden ab diesem Sonntag wieder öffnen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, Reuters
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