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RKI bewertet Infektionsverlauf positiv


Vor möglichen Corona-Lockerungen
RKI-Chef: "Es wird eine zweite Welle geben, vielleicht sogar eine dritte"

Von afp, rtr, t-online
05.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler: Das RKI hat den bisherigen Infektionsverlauf positiv bewertet.Vergrößern des BildesDer Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler: Das RKI hat den bisherigen Infektionsverlauf positiv bewertet. (Quelle: Christian Mang/ap-bilder)

Das Robert Koch-Institut hat über die aktuelle Lage in der Corona-Krise gesprochen. Den Infektionsverlauf bewertet RKI-Chef Wieler positiv. Doch er warnt vor weiteren Lockerungen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) beurteilt die Entwicklung der Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus positiv. "Die Zahl der übermittelten Infektionsfälle sinkt weiter. Das ist eine sehr gute Nachricht", sagt RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin. Auszüge aus seinem Statement sehen Sie oben im Video oder hier. In der vergangenen Woche seien täglich 700 bis 1.600 Fälle an das RKI gemeldet worden. Am Montag waren es 685. Die Reproduktionsrate werde auf 0,71 geschätzt – das heißt, jede infizierte Person überträgt die Krankheit durchschnittlich auf 0,71 Personen.

Allerdings könne das RKI trotz der positiven Entwicklung nicht sagen, wann es keine Neuinfektionen mehr geben werde. "Unsere Erkenntnisse sind immer eine Momentaufnahme", so Wieler. Der RKI-Präsident weist darauf hin, dass sich die Einschätzungen des RKI deshalb regelmäßig änderten. Das RKI geht außerdem davon aus, dass es "mit Sicherheit" eine zweite Infektionswelle geben werde – "vielleicht sogar eine dritte", so Wieler.

RKI erwartet keine Engpässe bei Intensivbetten

Wieler ging immer wieder auf die regionalen Unterschiede ein. Wenn man die Quelle der Infektionen kenne – etwa in einem Altersheim –, sei der Ausbruch leichter zu bekämpfen. Die möglicherweise hohe Zahl der Infizierten spiele dabei keine so große Rolle. "Die Verantwortlichen vor Ort müssen das einschätzen."

Die Frage nach der Rolle von Kindern bei der Übertragung des Coronavirus könne das RKI nicht eindeutig beantworten. "Die Studien, die gemacht wurden, haben ein paar Designschwächen", sagt Wieler. Kinder könnten zwar infiziert werden, die Krankheitslast sei aber geringer. Sie spielten insofern eine weniger wichtige Rolle für die Weiterverbreitung – allerdings sei ihr Sozialverhalten ein Risikofaktor, weil gerade kleinere Kinder sich nicht an die Abstands- und Hygieneregeln halten könnten.

Bei der Versorgung von Corona-Patienten in Intensivstationen sieht das RKI absehbar keine Probleme. "Bei der derzeitigen Dynamik, muss man deutlich sagen, werden keine Engpässe prognostiziert", sagte Wieler. Die Voraussetzung, dass dies so bleibe, sei, dass die Zahl der Infektionen nicht weiter ansteige.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen Reuters und AFP
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