t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanorama

Wetter | Schnee und Blitzeis legen den Verkehr lahm


Wetter
Schnee und Blitzeis legen den Verkehr lahm

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 4 Min.

Schneefälle und Blitzeis haben in vielen Teilen Deutschlands einmal mehr für erhebliche Probleme auf Straßen und Schienen gesorgt und den Verkehr teilweise lahmgelegt. Am Flughafen in Frankfurt am Main ging in der vergangenen Nacht stundenlang gar nichts mehr.

Deutschlands größter Airport musste wetterbedingt von Mittwochabend bis Donnerstagmorgen für vier Stunden schließen. Schnee und Eis stellen aber nicht nur dort Reisende und Berufspendler landauf, landab weiter auf eine harte Probe. Vor allem in einem Bereich vom Saarland über Rheinland-Pfalz, Bayern, Thüringen und Sachsen sorgt das Winterwetter für Probleme. Grund dafür ist die Tatsache, dass in diesen Gegenden nach einer kurzen, wärmeren Periode der Schnee und die Kälte zurückgekehrt sind. Am Mittwochabend und in der Nacht hat es vielerorts bereits heftig geschneit; darunter verwandelten sich die nassen Straßen in eisige Rutschbahnen.

Weitere Verspätungen

Der gesamte deutsche Luftraum sei von Beeinträchtigungen durch starken Schneefall betroffen gewesen, was sich auch auf die Lage am Frankfurter Flughafen auswirke, sagte ein Sprecher. Am Morgen habe sich die Lage in Frankfurt aber langsam wieder normalisiert. Es sei nach zahlreichen Annullierungen in der Nacht wieder der volle Flugplan geflogen worden. Es kommt allerdings weiterhin zu Verspätungen. Rund 3000 Passagiere, deren Flüge gestrichen wurden, saßen am Morgen noch am Flughafen fest und sollen auf andere Flüge umgebucht werden.

Auch am Berliner Flughafen Tegel wurden mehr als 20 Flüge gestrichen. Betroffen waren beispielsweise Flüge von Paris, Moskau und München.

Behinderungen im Zugverkehr

Bei der Bahn sorgten die Schneefälle ebenfalls für Probleme. Alle Verbindungen im gesamten Bundesgebiet seien betroffen, sagte Bahn-Sprecher Holger Bajohra. Grund sei, dass die Fernverkehrszüge lediglich mit 160 Stundenkilometern unterwegs seien. Normalerweise könnten sie bis zu 250 Stundenkilometer schnell fahren. "An den Fahrzeugen befindet sich Schnee und Eis, bei höherem Tempo würde das zu Schäden führen", erklärte Bajohra. Ob im Tagesverlauf wieder mit der normalen Geschwindigkeit gefahren werden könne, sei noch nicht klar.

Besonders betroffen war die Strecke Nürnberg-Leipzig, die komplett gesperrt werden musste, nachdem in Thüringen ein Baum auf die Oberleitung gefallen war. Die Züge wurden über Fulda umgeleitet, es kam zu etwa einstündigen Verspätungen. Die Strecke sollte gegen Mittag wieder freigegeben werden. Auch auf der ICE-Strecke Berlin-München mussten zwei Züge umgeleitet werden. Dort seien vorsorglich Bäume entlang der Strecke gefällt worden, weil diese sich durch die Schneelast zu sehr zu den Gleisen geneigt hätten.

In Thüringen und Sachsen hat die Bahn generell vor Ausfällen und Verspätungen "aufgrund der Witterungsbedingungen" gewarnt. Nicht in jedem Fall könnten Ersatzbusse fahren. Im Saarland und in Rheinland-Pfalz sei der Busverkehr wegen der starken Schneefälle schon gar nicht mehr möglich.

Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale

Kein Durchkommen auf manchen Autobahnen

Die Polizeireviere berichteten von etlichen Lastwagen, die auf Autobahnen und Bundesstraßen liegengeblieben waren. Auch für Autofahrer hieß es deshalb "kein Durchkommen". In Hessen und Thüringen versorgten Feuerwehrleute die Menschen mit Essen und Getränken in der Nacht. Zwischenzeitlich konnten wie etwa in Bayern die Streudienste auch nicht fahren.

Vor allem im Osten, Süden und Südwesten Deutschlands kam es durch glatte Straßen zu etlichen Autounfällen. In Rheinland-Pfalz starb eine 33-jährige Frau, als sie mit ihrem Wagen von der Fahrbahn abkam, gegen ein anderes Auto und dann frontal gegen einen Baum fuhr. Ansonsten blieb es aber zumeist bei Blechschäden.

Weiterhin Glättegefahr auf den Straßen

"Die Glättegefahr hält weiter an", warnte Fabian Ruhnau von der Meteomedia Unwetterzentrale gegenüber wetter.info. Die Kaltfront, die in der Nacht über Deutschland hinweggezogen ist und teils 30 Zentimeter Neuschnee gebracht hat, zieht heute zwar über die Alpen ab. Doch neuer Schnee, der sich im Laufe des Tages über das ganze Land ausbreitet, ist schon im Anmarsch: "Die Schneeschauer fallen teilweise heftig aus. Das ist dann kein sanfter, beständiger Schneefall, sondern es kommen auf einen Schlag richtig dicke Flocken herunter. Dadurch kann es innerhalb von kurzer Zeit wieder sehr glatt auf den Straßen werden", sagte Meteorologe Ruhnau.

Vor allem in den Mittelgebirgen, an Gebirgsrändern und im Sauerland kann es bis morgen zusätzlich noch einmal zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee geben. In einigen Niederungen, schwerpunktmäßig in Rheinland-Pfalz, fällt der Niederschlag als Schneeregen.

wonifi

Es wird kurzzeitig milder

In den kommenden Tagen wird es milder, fast überall steigen die Temperaturen in den Plusbereich. "Schon heute setzt vor allem in der Nordhälfte Tauwetter ein", so Ruhnau. "Nur in den östlichen Bundesländern bleibt es auch tagsüber noch überwiegend frostig." Doch Vorsicht: Dort, wo es tagsüber taut, gibt es trotzdem keine Entwarnung auf den Straßen. Denn nachts fallen die Temperaturen und der angetaute Schnee gefriert.

Der Samstag wird voraussichtlich der mildeste Tag, dann steigt das Quecksilber im Westen auf bis zu acht Grad. Doch das milde Wetter gibt nur ein kurzes Intermezzo - schon am Sonntag wird es wieder spürbar kälter, am Montag bewegen sich die Temperaturen um null Grad und in vielen Regionen ist wieder Dauerfrost in Sicht.

VorhersageDas Wetter in Europa
Überblick Aktuelle Wetter-Themen

Hochwassergefahr im Südwesten

Im Südwesten besteht derweil weiterhin Hochwassergefahr. Betroffen sind Baden-Württemberg, das Saarland, das südliche Rheinland-Pfalz sowie Teile von Bayern.

In Baden-Württemberg sind die Pegelstände vor allem kleinerer Flüsse in südlichen Landesteilen und im Neckargebiet angestiegen, sagte Rüdiger Friese, Hydrologe der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale in Karlsruhe. Dabei handele es sich "um kleinere bis mittlere Hochwasser", die aber nicht dramatisch seien. Mehrere Straßen waren nicht befahrbar. Bei Bad Wurzbach in Oberschwaben wurde nach Polizeiangaben die Bundesstraße 465 ebenso wegen Überflutung gesperrt wie zwei Straßen im Kreis Biberach.

Nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamts ruht derzeit die Schifffahrt auf dem Neckar. Voraussichtlich werde am Donnerstag der Scheitel erreicht, sagte ein Sprecher in Heidelberg. Zum Wochenende wird sich die Situation laut einer Sprecherin in Heilbronn voraussichtlich verbessern.

Quelle: wetter.info, dpa

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website