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Stürze im Winter | Verletzungswelle: Hochbetrieb in Notaufnahmen


Stürze im Winter
Verletzungswelle: Hochbetrieb in Notaufnahmen

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Der harte Winter mit viel Schnee und Eis sorgt für Andrang in den Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser. Viele Kliniken und Rettungsdienste verzeichnen derzeit deutlich mehr Patienten mit Sturzverletzungen als sonst in einem Januar üblich. "Die Älteren verletzen sich, weil sie stürzen, die Jüngeren, weil sie rodeln", sagt der Essener Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen. Ein Ende der Verletzungswelle ist nicht in Sicht: Schon am Wochenende könnte es wieder spiegelglatte Gehwege geben.

Ob in Hamburg, Wiesbaden oder im Ruhrgebiet: Schwestern und Ärzte müssen derzeit öfter als sonst Unfallopfer versorgen. In Berlin, wo seit Dezember durchgehend Schnee liegt, werden täglich allein in das "Klinikum Benjamin Franklin" 15 bis 30 Patienten mit Frakturen gebracht, so Oberarzt Bernd Leidel.

Vor allem Ältere sind betroffen

Das sei eine Steigerung von 50 bis 70 Prozent im Vergleich zu Januar 2009, so Leidel. Die Patienten sind überwiegend älter als 60 Jahre. Besonders betroffen sind aber auch Vertreter von Berufen, die im Winter oft unterwegs sind: Lastwagenfahrer etwa oder Mitarbeiter des Winterdienstes.

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Brüche, Prellungen und Sturzwunden

Bei den Senioren sind besonders häufig Oberschenkelhalsbrüche zu beklagen, wie die Uniklinik Essen berichtet. Aber auch gebrochene Handgelenke oder Verletzungen an Oberarm und Schulter gehören bei Schnee und Eis zum ärztlichen Alltag. Die Kölner Kollegen berichten von Brüchen, Prellungen und Sturzwunden.

Verunglückte Radfahrer

Trotz der Glätte steigen immer noch viele Menschen aufs Rad und müssen ihre Kühnheit manchmal mit der Gesundheit bezahlen. So berichten das Bremer "Krankenhaus Ost" und das Hamburger "Krankenhaus St. Georg" von einigen verunglückten Radfahrern. Die Bremer Unfallchirurgen hatten in den ersten Januartagen insgesamt doppelt so viel zu tun wie sonst.

Sprunghafter Anstieg

Im Wiesbadener "St. Josefs-Hospital" haben die Ärzte sogar einen sprunghafter Anstieg von Brüchen oder Prellungen registriert. Pro Tag werden dort zur Zeit bis zu zehn Armbrüche behandelt. Normal ist einer am Tag.

Anzahl der Knochenbrüche verdoppelt

Ähnlich sieht die Situation in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Frankfurt am Main aus. Seit Beginn des Winterwetters verdoppelte sich dort die Zahl der behandelten Knochenbrüche, wie Sprecherin Rita Rötz sagt. "Richtig schlimm wird es aber erst bei Blitzeis, das die Leute überrascht und auf das sie sich nicht einstellen können." Dann kann sich die Zahl Brüche sogar vervierfachen.

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Sorge vor Blitzeis

Und mit plötzlich auftretendem Blitzeis müssen vor allem Bewohner in Westdeutschland am Wochenende rechnen: Am Sonntag kann es gefrierenden Regen geben, der Gehwege in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. Auch in der neuen Woche ist kaum Besserung in Sicht: Der Winter wird Deutschland noch lange fest im Griff haben. Die Unfallchirurgen bekommen also weiter viel zu tun.

Quelle: APD

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