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Unwetter: Hochwasser auf dem Weg nach Deutschland


Unwetter
Hochwasser auf dem Weg nach Deutschland

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.

Das Oderhochwasser aus Osteuropa bewegt sich weiter Richtung Deutschland. "Wir erwarten, dass die Hochwasserwelle am Freitag oder Samstag Deutschland erreichen wird", sagte Stefan Laps von der Meteomedia Unwetterzentrale gegenüber wetter.info. Während Polen weiterhin mit der Flutwelle zu kämpfen hat, entspannt sich die Lage in Tschechien und der Slowakei.

"Das genaue Ausmaß des Hochwassers ist für Deutschland noch nicht absehbar", erklärte der Wetterexperte. "Wir gehen aber davon aus, dass der Wasserstand bei Frankfurt 5 bis 5,50 Meter erreicht." Bei einem Wasserstand von mehr als 5,30 Metern wird Alarmstufe 3 ausgerufen: Dann muss die Schifffahrt eingestellt werden. "Das Hochwasser wird aber nicht die Ausmaße von 1997 erreichen", so Laps.

Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale

Dammbruch an der Weichsel

Im Süden Polens bleibt die Lage angespannt. Mittlerweile sind dort durch das Hochwasser mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen, zwei Menschen galten am Mittwochnachmittag noch als vermisst. In der Nacht zum Mittwoch sei ein Damm der Weichsel gebrochen, berichtete die Nachrichtenagentur PAP. Rund 500 Menschen hätten bereits ihre Häuser verlassen müssen, etwa 500 weitere müssten ebenfalls damit rechnen. Aus einem Hotel wurden ausländische Touristen in Sicherheit gebracht. Häuser, Kleingärten und eine Straße wurden überflutet. Gesperrt bleibt eine Brücke in der Nähe der Königsburg Wawel. Hunderte Feuerwehrleute und Soldaten waren im Einsatz.


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Innenminister Miller: "Katastrophe"

Der Pegel der Weichsel zeigte in der Nacht 9,57 Meter an - der höchste Stand seit 40 Jahren. Seit dem Morgen gehe das Hochwasser aber langsam zurück, sagte Stadtpräsident Jacek Majchrowski. Polens Innenminister Jerzy Miller hatte am Dienstag das Krisengebiet besucht. "Das ist eine Katastrophe", stellte er fest. Die Flutwelle auf der Weichsel verlagerte sich nach Norden. Hochwasseralarm gilt in Dutzenden Gemeinden Südpolens.

Entspannung in der Slowakei

In der Slowakei und in Tschechien geht das Hochwasser derweil zurück. In den meisten Landesteilen entspannte sich die Lage in der Nacht auf Mittwoch. Nur in der nordslowakischen Region Orava an der polnischen Grenze stiegen die Fluten weiter an. Im äußersten Osten konnten dagegen 130 aus dem Dorf Markovce in Sicherheit gebrachte Menschen wieder in ihre Häuser zurückkehren, ebenso rund 50 Menschen aus dem Dorf Hradistske Moldva. Der Fluss Ondava hatte in den vergangenen Tagen zwischen den Bezirksstädten Michalovce und Trebisov an mehreren Stellen Dämme durchbrochen und Häuser, Straßen und Felder überflutet. Mehrere Campingplätze und Tankstellen mussten wegen des Hochwassers gesperrt werden.

Pegelstand fällt

In Tschechien meldeten die Behörden am Mittwoch nur noch aus 10 Orten Hochwasseralarm, am Dienstag waren es noch 15 gewesen. Der Pegelstand in vielen mährischen Flüssen fiel erstmals seit Sonntag. Entlang der Oder und ihrer Zuflüsse im nordöstlichen Landesteil wurde aus Bohumin und Vernovice an der Grenze zu Polen über kritische Situationen berichtet. Laut Prager Nachrichtenagentur CTK tritt auch der Donau-Nebenfluss Morava weiter über die Ufer. In der Nacht zum Montag hatte das Hochwasser in Trinec einer Frau das Leben gekostet.

Quelle: dpa, wetter.info

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