Großeinsatz in Berlin Mann lässt Beutel an Bahnhof fallen – Polizei sichert Sprengstoff
Großalarm in Berlin: Ein Mann lässt bei einer Personenkontrolle eine Tasche stehen und flüchtet. Die Polizei findet darin einen gefährlichen Inhalt.
Ein Mann hat am Berliner S-Bahnhof Neukölln eine Tasche mit Sprengstoff fallen lassen. Das löste einen Großeinsatz der Polizei aus. Bundespolizisten wollten den Mann gegen 15.30 Uhr am S-Bahnhof kontrollieren. Die Beamten versuchten, den Mann festzuhalten und griffen dabei seinen Stoffbeutel. Der Unbekannte konnte sich jedoch aus dem Griff lösen, ließ den Beutel fallen und flüchtete. In dem Beutel fanden die Beamten Sprengstoff, wie die Polizei in einer Pressemitteilung erklärte. Nach Angaben der "Welt" sollen 530 Gramm Sprengstoff darin gewesen sein.
Fahndung nach Unbekannten läuft
Die Beamten brachten den explosiven Fund zu einer Parkanlage in der Nähe. Am Abend wurde er von Experten kontrolliert gesprengt, wie eine Sprecherin der Polizei sagte. Für Anwohner habe keine Gefahr bestanden. Laut "B.Z." hoben Feuerwehrleute mehrere Löcher aus, um die verdächtigen Substanzen in der Parkanlage kontrolliert sprengen zu lassen. Die Detonation sei mehrere Hundert Meter weit zu hören gewesen, schrieb das Blatt.
Nach dem Mann wird nun gefahndet. Ein Polizeisprecher sagte t-online, dass man sich erst einmal dagegen entschieden habe, eine Personenbeschreibung oder Bilder des Tatverdächtigen zu veröffentlichen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.
Da der Mann sich an einem S-Bahnhof aufhielt, könnte er von Kameras aufgenommen worden sein. Ob das der Fall war, ist allerdings noch unklar. Ebenso wie die Frage, ob es sich um einen versuchten Terroranschlag handelte. Bislang ist über die Hintergründe nichts bekannt. Es werde in alle Richtungen ermittelt, hieß es von der Polizei.
Hochexplosive Substanz
Ein Beamter sagte hingegen der "B.Z.": "Es sieht so aus, als wenn hier ein Anschlag verhindert wurde. Wäre dieser Sprengsatz im Nahbereich einer Menschengruppe hochgegangen, dann hätte es dramatische Folgen gehabt." Der für solche Taten zuständige Staatsschutz vom Landeskriminalamt wurde zu den Ermittlungen hinzugezogen.
Nach Informationen der "B.Z." soll es sich bei dem gefundenen Sprengstoff um eine hochexplosive Substanz gehandelt haben. Diese müsse noch genauer untersucht werden, hieß es dazu von der Polizeisprecherin. Wegen der bestehenden Gefahr sei der Fund vor Ort gesprengt worden. Die "Bild"-Zeitung berichtete, dass es sich um den hochexplosiven Sprengstoff TATP gehandelt habe. Das grau-weiße Pulver könne durch Reibung, Stöße, Wärme oder Funken zur Explosion gebracht werden. Es sei unter anderem bei dem islamistischen Anschlag im Pariser Konzertsaal Bataclan im Jahr 2015 gefunden worden, bei dem 130 Menschen getötet und 683 verletzt wurden, hieß es weiter.
- Nachrichtenagentur dpa
- bz-berlin.de: "Verhindert Polizei Terroranschlag in Berlin? Verdächtiger auf der Flucht"
- bild.de: "Es war Terror-Sprengstoff!"
- Telefonische Anfrage Polizei Berlin
- welt.de: "Polizei fahndet nach Verdächtigem – er hatte 530 Gramm Sprengstoff im Rucksack"